19:0020:00
18. Feb
( Konzert )
Algiers
Tipp
Algiers von jeher sehr eindringlicher, von Soulblues, Black Gospel, Funk, Postpunk, New Wave und so manch anderem beeinflusster Hybridsound begegnet uns auf ihrem aktuellen Album „There Is No Year“ noch fiebriger und hitziger als auf dessen Vorgängern. Während Sänger und Multiinstrumentalist Franklin James Fisher seine geschliffenen Lyrics von der Kanzel herab predigt, ist der wummernde Synthesizer jener nervöse Puls, um welchen der unverwechselbare Klang der Band kreist. Angetrieben von der Rhythmussektion um Matt Tong und Ryan Mahan. Ziel des in London und New York beheimateten Trios war es, mit dem dritten Album ein neues Level zu erreichen, dem futuristischen Post-Punk-R&B eine neue Textur zu verpassen. Industrial-Sound geladene Klangwelten, die an Scott Walker in seiner 4AD-Ära, aber auch an Iggy Pops und Bowies Berlin Phase erinnern, treffen auf eine Synthese aus Marvin Gaye und Fever Ray. Auf „There Is No Year“ bleiben Algiers unberechenbar und werden in Zeiten politischer Verwerfungen zu einer wichtigen und lauten Stimme. Ihr expressiver Soul setzt dabei nicht nur Seelen in Brand, sondern heizt auch gleichermaßen den politischen Diskurs an. Es bleibt dabei: Die Musikwelt benötigt künstlerische Agitatoren wie die Algiers dringender denn je.
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