Ausschreibung vom Zentralwerk:
Künstlerische und/oder pädagogische Projekte für das Rahmenprogramm der Fotografieausstellung »Un Sichtbar« im ZENTRALWERK September 2021 – Februar 2022.
Künstlerische und/oder pädagogische Projekte für das Rahmenprogramm der Fotografieausstellung »Un Sichtbar« im ZENTRALWERK September 2021 – Februar 2022.
»Was hat es mit uns zu tun, wenn wir selbst nicht dabei waren?« Das Vergessen hat im Umgang mit historischen Ereignissen und Orten eine ebenso große Relevanz wie das Erinnern selbst. Mit Blick auf den Nationalsozialismus nach dem Verschwinden der Zeitzeugen stellt sich diese Frage nicht nur in generationaler Hinsicht. Historische Ereignisse werden im zeitlichen Verlauf und Ringen um »Wahrheit« neu interpretiert. Historische Orte werden umgenutzt und neu beschrieben. Wir verstehen Erinnerungskultur nicht als eine Kultur, die Erinnerungen vor dem Verschwinden bewahrt, sondern als Kultur, die das Verschwinden zum Anlass nimmt, neue Verbindungslinien zwischen unterschiedlichen Ereignissen und Orten nachzuzeichnen.
2021 wollen wir im ZENTRALWERK und einstigen Rüstungsbetrieb sowie KZ-Außenlager »Goehlewerk« das »Verschwinden« näher in den Blick nehmen und unter dieser Überschrift Projekte und Kooperationen initiieren. Ausgangspunkt ist die Fotografieausstellung »Un Sichtbar« von Rainer Viertlböck, die vom 9. September 2021 bis Mitte Februar 2022 im Saalgebäude des Zentralwerks zu sehen sein wird. In seinem Langzeitprojekt »Strukturen der Vernichtung« setzt sich der renommierte Münchner Architekturfotograf europaweit intensiv und systematisch mit Orten der nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslager auseinander. Die Ausstellung wird Fotografien von einstigen Lagern in Dresden und Umgebung zeigen, wie sie sich heute darstellen.
Begleitend für diese Ausstellung laden wir Projekte ein, die das Verschwinden von historischen Zusammenhängen, die Überlagerung voneinander scheinbar unabhängiger zeitlicher und räumlicher Schichten in das Zentrum ihrer künstlerischen und/oder pädagogischen Arbeit rücken. Wir möchten zudem zu kooperativen Vorhaben ermuntern, die sich an der Schnittstelle von Kunst, Geschichtswissenschaft, Pädagogik und Stadtentwicklung bewegen. Die eingereichten Projekte sollen Bestandteil eines umfassenderen Förderantrags des Gesamtvorhabens werden.
Für eine Vorauswahl möglicher Projekte bitten wir bis 15. November 2020 unter Berücksichtigung der im Folgenden genannten Punkte um Einreichungen an verein@zentralwerk.de:
– Initiator:innen/Team
– Projektbeschreibung (max. 250 Wörter)
– Schlüsselbegriffe
– Format
– Laufzeit
– geschätzter Finanzbedarf (für Materialien, Honorare, Reisespesen etc.)
Deadline für Einreichung: 15. November 2020
Kontakt: Zentralwerk e.V., Riesaer Str. 32, 01127 Dresden, Claudia Müller, 035120869381, verein@zentralwerk.de