Eine Echokammer erzeugt oder verstärkt einen Hall. Soweit, so technisch. Das Societaetstheater wird in der Walpurgisnacht zu so einer Echokammer und verstärkt Gitarren, Bässe, Trommeln und Gesänge. Wir verstärken die Musik der Subkultur und lassen unsere Theaterwände wackeln. »Es gibt nur cool und uncool und wie man sich fühlt« sagten einst Tocotronic. »Du kannst eh nix cooles denken, wenn du so viel Zeit hast« ergänzen jetzt Bahnhof Motte. Aber heute nehmen wir uns trotzdem viel Zeit. Zeit für Girl-Punk mit WIRR. Zeit für Indie-NDW-Pop mit MILA KANN LACHEN. Zeit für Minimal Wave mit COSEY MUELLER. Zeit für Art-Punk mit BAHNHOF MOTTE. Zeit für jede Menge Echo und Hall.
BAHNHOF MOTTE
Bahnhof Motte öffnen einen eigenen musikalischen Kosmos. Die Dresdener Band ist wütend, reißt live alles ab und wird bereits vielfach mit Avantgarde-Legenden wie den Einstürzenden Neubauten oder AG Geige verglichen. In ihrem Art-Punk mischen sich schräge, noisy Gitarren mit melodischen Keyboards. Darunter brodeln dröhnende Bässe und ein unaufhaltsames Schlagzeug, um ein Geflecht zu erzeugen, auf dem sich assoziativer Gesang ausbreiten kann.
COSEY MUELLER
Cosey Mueller ist eine aus den Tiefen der Berliner Underground-Szene herkommende Selfmade-Musikerin, die elektronische Sounds auf intuitive Weise erforscht und dabei nie ihre Liebe zum Rock’n‘Roll vergisst. Nach der Veröffentlichung ihres Debütalbums »Interior Escapes« im Jahr 2021 ist sie 2023 mit »Irrational Habits« zurück. Ihre Musik zeichnet sich durch repetitive Synthesizer-Melodien, explosive Beats, ausdrucksstarken Gesang und einen spielerischen Umgang mit Sprache aus. Man reist in eine andere Zeit, aber es ist nicht klar, ob diese Zeit jemals existiert hat. Ein pulsierendes, flirrendes und tanzbares Live-Erlebnis ist garantiert.
MILA KANN LACHEN
Der bizarre Versuch, die Absurditäten des Alltags in eine leicht konsumierbare Form zu bringen. Eine Antwort auf die Frage nach dem Genre bleiben sie uns schuldig. Gespickt mit Einflüssen aus diversen Musikrichtungen ergibt Milas Sound in der Summe eben nicht das Abbild der Summanden. Das Ziel ist eigentlich banal: alle sollen eine gute Zeit haben und viel Lachen. Wer nichts erwartet, der hat ja meistens auch nichts zu verlieren.
WIRR
Finally landed on this planet! Eine Kategorie für diese 2-Women-Band zu finden ist (k)eine Aufgabe. Was zu hören ist, ist auch zu sehen. WIRR überraschen ganz eindeutig, sowohl akustisch, als auch visuell. Das haut Synapsen durcheinander. Etwas Dunkles lauert im Schatten und sortiert sie wieder neu - denn WIRR sind nicht allein.