19:00
04. Apr
( Kunst )
Es wird bald Hell und wor haben nocht ewig Zeit
  • Rebekka Homann
    Theo Krauß
  • Eintritt frei
In der Ausstellung "Es wird bald hell und wir haben nicht ewig Zeit" führen Rebekka Homann und Theo Krauß ihre unterschiedlichen Perspektiven auf queeres Aufwachsen in der Provinz zusammen. 

Dabei spielen sie an Nicht-Räume, liminal spaces, an. Diese repräsentieren ein gewisses Gefühl von nicht-ausgelebter Queerness, welches die Künstler*innen in ihrer Teenagerzeit sowie nach Trennungen aus romantischen Beziehungen
verspürt haben. Parallel dazu können Nicht-Räume auch für Cruising-Orte stehen. Diese Doppeldeutigkeit ist beabsichtigt, bezieht sich hier jedoch auf unerfüllte Sehnsüchte: Räume, die sich zwischen der Idee von dem, was sein könnte, und
der Einsamkeit des ländlichen Aufwachsens bewegen. 

Das beschriebene Gefühl unausgelebter Queerness lässt sich am besten darin zusammenfassen, ein Bystander zu sein, eine rohe Idee davon zu haben, was man erleben möchte, es jedoch nicht ausleben zu können. Eine Metapher, die die Künstler*innen für
dieses Gefühl gefunden haben, ist sich in einer sozialen Situation wie ein Hund in einer Bar zu fühlen: Dabei sein ohne zu partizipieren, Entertainer sein, Bystander sein. I dont want to be funny anymore. Bystander auch im digitalen Raum: Beobachten, imitieren, lurking. Das Erschaffen eigener Räume durch chronisches Online-sein und Gaming. 

Dies ist auch mit einem begrenzten Handlungsspielraum verbunden. Eine
Begrenzung, die dadurch entsteht, dass man bis zu einem gewissen Alter an einen
Ort gebunden ist, welcher die eigenen Erfahrungen einschränkt.

Aber es wird bald hell und wir haben nicht ewig Zeit.
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