Für seine aktuelle Konzertreihe hat Matthias Lorenz sechs Komponisten jeweils eine inhaltliche Vorgabe gemacht und sie gebeten, dazu ein Programm für Cello solo zu kuratieren. Im Wechsel geht es dabei um inner- und außermusikalische Fragestellungen. Nach Gesellschaft/Politik und Werk/Prozess hat dieses Jahr Ian Wilson ein Programm zu Wissenschaft zusammengestellt.
Liza Lim: Invisibility (2009)
Ian Wilson: A synder'd vastness (2020)
Vladimir Korać: Zersetzung (2014/19)
Gráinne Mulvey: Syzygy (2010)
Rebecca Saunders: Solitude (2013)
Wie immer wird Matthias Lorenz die Stücke im Rahmen des Konzertes spielen und kommentieren.
Die Wissenschaft ermöglicht es den Menschen, die Welt um uns herum zu verstehen. Die Wissenschaft gibt uns die Werkzeuge, um einen Sinn darin sehen, wie wir und die Welt funktionieren. Sie zeigt, wo wir herkommen, wie alles begann - in der Tat, die Wissenschaft sagt uns auch, wie alles enden wird [Idee erforscht in Wilson/Na kraju (am Ende)].
Die Wissenschaft deckt die Geheimnisse hinter den Prozessen des Lebens auf und gibt uns das Wissen, um diese Prozesse zu verstehen [Korać/Zersetzung // Mulvey/Syzygy (hat sowohl astronomische als auch biologische Bedeutungen)]. Wissenschaft selbst ist der Prozess des Hinterfragens und Erforschens, des Drängens, um Grenzen zu durchbrechen und Neues zu entdecken [Saunders & Lim, Erkundungen des Instruments)].
Mein Programm spiegelt all diese Aspekte der Wissenschaft wider und beinhaltet sogar eine Verbindung zu den literarischen und filmischen Genres (Science-Fiction!) die wissenschaftliche Ideen aufgreifen und weit über die bisher bekannten Möglichkeiten hinaus fortschreiben [Lim/Invisibility].