PEGIDA feiert zum vierten Mal Geburstag. Seit vier Jahren haben wir beinahe wöchentlich die Gelegenheit zu beobachten wie es aussieht, wenn eine Verschwörungstheorien verbreitende, Fahnen schwenkende, gerne auch mal Leute bepöbelnde und körperliche Gewalt ausübende, rassistische Gruppe von Menschen in der Dresdner Altstadt ihr Unwesen treibt. Wir hören, wie sie „Widerstand“, „Lügenpresse“ oder „Absaufen“ brüllen, gegen Menschen hetzen und sich in Umsturzfantasien ergehen.
Wir können nur sagen: Uns ist so gar nicht zum Feiern zumute. Für die meiste Zeit des Jahres fällt es vielen leicht, Pegida und die dahinterstehende Gefahr für eine offene, tolerante und bunte Gesellschaft zu ignorieren. Doch wie es mit Geburtstagen so ist, laden sie dazu ein sich auf die wichtigen Dinge zu besinnen. So ist es an der Zeit sich auf die Straße zu begeben und auch in der Dresdner Altstadt zu zeigen, dass menschenverachtendes Denken nicht unwidersprochen bleibt!
Es ist allerdings auch Zeit sich darüber klar zu werden, dass PEGIDA, Menschenverachtung und Hetze an den 364 anderen Tagen des Jahres ebenso präsent sind. Es ist höchste Zeit für uns alle zu begreifen, dass die Gesellschaft, in der wir gerne Leben möchten gefährdet ist. Gefährdet durch einen stärker werdenden Ruf nach Autoritarismus, durch eine immer selbstbewusster auftretende Rechte und nicht zuletzt durch eine Sprache, die es schafft, Grausamkeiten als Normalzustand, Menschenretter als Kriminelle und Schutzsuchende als Gefahr darzustellen.
Dieser Entwicklung entgegenzutreten ist Aufgabe von uns allen. In vielen Städten Deutschlands haben das schon eine Menge Leute erkannt. In den vergangenen Wochen und Monaten waren in Hamburg, Berlin und München viele tausend Menschen auf den Straßen. In Dresden allerdings schweigt ein großer Teil der hier wohnenden Menschen weiterhin beharrlich. Unsere Bässe gelten also nicht nur PEGIDA und Co, sondern auch denjenigen, die noch immer nicht erkannt haben, dass es höchste Zeit wird sich aktiv für das einzusetzen, was man so selbstverständlich genießt: Das Leben in einer offenen und toleranten Gesellschaft.
Wir starten um 12:00 Uhr auf dem Schlesischen Platz und treffen um 16:00 Uhr auf dem pirnaschen Platz ein. Von dort werden wir uns zusammen mit Herz statt Hetze am 21.10. zum Postplatz begeben. Seid dabei, wenn wir gemeinsam für ein offenes, solidarisches Dresden ohne Rassismus demonstrieren.
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Beteiligte Initiativen:
Herz statt Hetze
Sozialistische Alternative Dresden
Revolution Dresden
Bricolage Dresden
Die Linke
Seebrücke Dresden
Tolerave