Ende 2014, nach den Touren zum selbstbetitelten Debütalbum von Heated Land, verschwand Andreas Mayrock, der Songwriter hinter dieser relativ offenen Bandformation. Zunächst kamen nochmal Grüße aus Kuba und Mexiko, aber je weiter es ihn nach Norden zog, desto stiller wurde es.
Irgendwann schickte er den Mitschnitt einer live session aus einer Blockhütte in Kanada. Alte und neue Lieder, ein paar Coverversion - hauptsächlich Dylan, Van Zandt und Springsteen - so rau und einsam, wie die Landschaften die ihn da vermutlich gerade umgaben. Plötzlich lief man ihm dann in Dresden wieder über den Weg, aber da sprach er schon von einem noch einlösbaren Arbeitsvisum und war gleich wieder weg. Die meiste Zeit hat er wohl in Refuge Cove verbracht, einer winzigen Gemeinde in British Columbia, Kanada, auf einer der Inseln entlang der Inside Passage, die von den USA bis hinauf nach Alaska führt.
Drei Jahre später meldete er sich dann offiziell zurück, zog nach Hamburg und hatte es plötzlich eilig. Nach ein paar Proben des neuen Materials in Dresden fuhr die wiederversammelte Band, deren Mitglieder mittlerweile in Zürich, Dresden, Berlin und Hamburg leben, an einem Donnerstagmorgen los, um mitten im rauen Winter der nordfriesischen Nordseeküste im Watt’n Sound-Studio Aufnahmen zu machen. Sie stellen Mikrofone und spielen zweieinhalb Tage und Nächte lang Musik. Zwei Uhr Sonntagnacht waren sie wieder zurück und hatten ein Album. Ganz sicher ist nicht jeder Ton darauf perfekt, aber die Haltung, das Gefühl und der Moment des gemeinsamen Spiels sind die richtigen. Es sind Lieder darunter, die einen nachts aufwachen lassen, weil man meint, sie unbedingt genau jetzt noch einmal anhören zu müssen. Und sie sind sowieso nicht dazu bestimmt in einer perfekten Form zu erstarren und von da an stillzustehen. Sie sollen live in immer neue Formen gegossen werden.