“Der Raum ist eine Art „Behälter“ für Materie […], in dem sich alle physikalischen Vorgänge abspielen.” ¹ Mit Betreten eines Raumes werden wir, also unsere Körper, Teil jener Einheit, die uns umgibt. Wir werden zur Materie, zum Ding, wie es unzählige andere Dinge neben uns gibt, die diesen Raum bevölkern. Hier liegt meine Brust und dort irgendwo in der Ferne muss wohl dein Fuß sein. Die Ausstellung Hot*Spot ist eine Zusammenstellung von Arbeiten dresdner und überregionaler Künstler*innen, die sich mit Sexualität und Körperlichkeit und deren räumlicher Verortung auseinandersetzen. Dabei ist der verhandelte Raum sowohl physischer, geistiger, als auch gesellschaftlicher Natur. Mal ist er privat, mal öffentlich.
Wir (Sophia Mix und Josef Panda) möchten mit dieser gemeinsam kuratierten Ausstellung den Versuch starten Diskurse über Themen rund um Sex, Sexualität und Körperlichkeit anzuregen, da wir festgestellt haben, dass sich eine Auseinandersetzung mit diesen Themen in der Kulturszene in Dresden noch nicht so stark, wie in anderen Städten, etabliert haben. Sexualität ist ein wichtiger Bestandteil der Kunst(-geschichte) und sollte stets im Wandel der Zeit, und damit auch Zeit-aktuell betrachtet werden. Fragen nach Konsens, den eigenen und anderen Grenzen und wie wir miteinander umgehen wollen und werden, sind dabei auch fundamentale gesellschaftliche Thematiken. Diese müssen wir stets gemeinschaftlich Verhandeln. Dazu, so unser Gefühl, mangelt es uns in Dresden an öffentliche Safespaces die genau das ermöglichen. Um die Rolle von Sexualität und der Kunst die diese verhandelt, gesellschaftlich einordnen zu können, braucht es Räume, an denen wir gemeinsam über Sexualität sprechen und nachdenken können. Deshalb möchten wir mit unserer Ausstellung zeitweise einen solchen Ort schaffen und nutzen. Uns ist bewusst dass Hot*Spot keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, da Identitäten wie Sexualitäten individuell und vielschichtig sind, und wir nur einen Bruchteil daraus abbilden können. Aus diesem Grund möchten wir ermutigen ähnliche und andere Formate in Dresden umzusetzen um weitere „Hot*Spots“ zu schaffen: öffentliche und halböffentliche Orte, die zum Sex-Talk auf Augenhöhe einladen.