19:0020:00
06. Jun
( Konzert )
Jazzdor Festival: Prospectus
  • Prospectus
    Emile Parisien Quartet
PROSPECTUS
Nach einigen anfänglichen Sessions, die sich um Ornette Coleman und Steve Lacy drehten (ein Stück von Lacy führte schließlich zum Bandnamen), nahmen Léa Ciechelski, Henri Peyrous, Julien Ducoin und Florentin Hay "PROSPECTUS I & II" auf. Das Doppelalbum, das 2020 veröffentlicht wur-de, markiert die endgültige Geburt dieses Quartetts. Die stärksten Inspirationsquellen der vier Mu-siker*innen aus Tours sind Eric Dolphy, Steve Coleman, Rob Brown und Rob Mazurek, aber beein-flusst sind sie von der gesamten Jazzgeschichte. 

Die Musik von Prospectus zeichnet sich durch bemerkenswerte Impulsivität und Klarheit aus, kom-biniert mit einem rein akustischen, sehr natürlichen Klang. Die Kompositionen sind gekennzeichnet durch große Wandlungsfähigkeit – einige sind sehr offen, während andere streng durchkompo-niert sind –, aber alle sind sie durchdrungen von großer Gefühlsbetontheit, Ausdruckskraft, Auf-richtigkeit und dem "Ablehnen alles Gekünstelten". Ein weiteres Markenzeichen dieses hervorra-genden Kollektivs aus vier Solist*innen ist der stete musikalische Fluss, die sich ständig weiterent-wickelnden Themen, der unermüdliche kollektive Dialog.
Den organischen Impulsen der Improvisation folgend, fließt und fliegt das Gespräch zwischen ihnen hin und her und schafft immer neue faszinierende Momente des spielerischen und freien Miteinanders.
Nicht von ungefähr gehören PROSPECTUS zu den Gewinnern des namhaften französischen Wett-bewerbs Jazz Migration.

EMILE PARISIEN QUARTET
Seit sie sich vor nunmehr bereits 20 Jahren erstmals auf einer Jamsession trafen, reißen Saxofonist Emile Parisien, Pianist Julien Touéry, Bassist Ivan Gélugne und Schlagzeuger Julien Loutelier als EMILE PARISIEN QUARTET Barrieren nieder, ändern Regeln und wissen doch genau, wohin sie wollen. Der gemeinsame Nährboden ist dabei immer der Jazz, aber jeder sät darin alle möglichen Samen, von klassischer Musik und zeitgenössischen Klängen bis hin zu Rock, Electronica und Chanson.

Ihr neues Album "Let Them Cook" ist wie ein frischer Wind und die Musik der Band atmet hörbar den Geist des Jahres 2024 und nicht mehr den des Gründungsjahrs 2004. Es gab einen besonderen Wendepunkt auf dem Weg dahin: Bei einem Konzert in Schweden gegen Ende ihrer "Double Screening"-Tournee hatten sie die Chance ergriffen, von einem rein akustischen Sound abzuwei-chen und etwas Elektronik zu integrieren. Es zeigte sich, dass diese elektronischen Einsprengsel den Sound der Band nie verunreinigten, sondern eher verstärkten.
Und der Weg von einem rein akustischen Sound hin zu einer Mischung aus akustischen und elekt-ronischen Elementen ist auch eine Antwort auf die allgegenwärtige Frage: Wie kommt man vom klassischen Jazz-Quartett aus Saxofon, Klavier, Bass und Schlagzeug zu einem neuen, eigenen Sound? 

"Wir versuchen immer, neue Antworten auf diese Frage zu finden!" sagt Emile Parisien. "Es hat keinen Sinn, das zu wiederholen, was die Gruppen von John Coltrane und Wayne Shorter gemacht haben, denn in vielerlei Hinsicht wird man ihr Niveau nie erreichen."
Und Wayne Shorter selbst, einer der wichtigsten Einflüsse der Band, sagte einmal: "Es gibt einen bestimmten Weg, den die meisten Menschen gehen, weil er ihnen vertraut ist. Ich ziehe es vor, eine andere Abzweigung zu nehmen, von der aus man einen anderen Blick hat. Ich nenne das die weniger befahrene Straße". Seit 20 Jahren nimmt uns das Emile Parisien Quartett mit auf ihren Weg auf dieser Straße voller unerwarteter Abbiegungen und Abenteuer.

In fünfzehn Ausgaben hat sich das Festival Jazzdor Strasbourg-Berlin als beispielhaft erwiesen als einzige deutsch-französische Veranstaltung, die dem Jazz in Deutschland gewidmet ist. 
Im Juni 2022 auf Dresden ausgeweitet, bietet das Festival JAZZDOR STRASBOURG–BERLIN–DRESDEN dem deutschen Publikum die Gelegenheit, ebenso hochaktuelle wie spannende franzö-sische und deutsch-französische Projekte zu entdecken.
In seiner nun dritten Dresden-Edition sind an zwei Konzertabenden jeweils zwei Ensembles zu erleben.
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