Seine legendäre Abdankungsformel „Nu da machd doch eiern Drägg alleene!“ soll der letzte sächsische König seinen Untertanen noch ungerührt in deftigstem Dialekt entgegen-geschleudert haben. Wir Heutigen ziehen eher die Augenbrauen hoch, wenn Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens das Mundartliche allzu heftig in Szene setzen. Liegt diese Zurückhaltung im Fall des Sächsischen daran, dass sich unser Dialekt auf der bundesweiten Beliebtheitsskala seit langem auf einem der Abstiegsplätze eingerichtet hat?
Apropos Abstiegsplatz: Kann man die lautstarken Fans von Dynamo Dresden noch eindeutig als sächsisch identifizieren, sieht es beim Mannschaftskader schon ganz anders aus. Was ist hier sächsisch? Oder mit einem radikalen Schauplatzwechsel: Der „Medizin-Nobelpreis für Sachsen“ wird in diesem Jahr an einen schwedischen Wissenschaftler verliehen! Was ist da nur los?
Sie sehen, es gibt zahlreiche Gründe danach zu fragen, was ist sächsisch – wirklich? Was kann „sächsische Identität“ in unserer sich rapide wandelnden Gesellschaft eigentlich bedeuten? Und: Warum und für wen ist das überhaupt so wichtig? Wir laden Sie dazu ein, sich aktiv in unsere unterhaltsame Spurensuche nach dem Geheimnis des Sächsischen einzuschalten – auf Sächsisch oder Hochdeutsch, mit Ihrem gerade erst gelernten Deutsch oder, wenn´s sein muss, auch auf Schwäbisch.