Wenn eine Band aus Hannover mit einem Altersdurchschnitt von 20 Jahren angibt, „Disko- Funk“ zu machen, muss das „Posing“ sein. Als gemeinsamen musikalischen Nenner definieren Jeremias Heimbach (Gesang/Piano), Oliver Sparkuhle (Gitarre/Synthesizer), Ben Hoffmann (Bass) und Jonas Herrmann (Schlagzeug) Bands und Künstler wie „Parcels“, „Tom Misch“ oder „Men I Trust“, zudem wohl eine Interpretation der Interpretation. Denn am Ende lenkt all das nur ab. Von vier virtuosen Musikern, die zusammen gerade neue Energie in den Organismus „Deutsche Popmusik“ pumpen.
Im Oktober 2019 veröffentlichten JEREMIAS ihre Debüt-EP „Du musst an den Frühling glauben“. Produziert hat Tim Tautorat, der zuvor mit Alben von Faber und AnnenMayKantereit von sich reden machte. Es folgten erste Festivals und Supportshows für u.a. GIANT ROOKS & OK KID. Wenn die Fans 18 Shows der ersten eigenen Tour im Frühjahr 2020 fast restlos ausverkaufen, augenscheinlich wenig Vergleichbares in ihren Playlists haben und eine Klavierballade („Grüne Augen lügen nicht“) so laut wie keinen anderen Song mitsingen, dann reichen weder Pose noch Genre-Begriffe aus, um diese Band zu erklären. Um sich selbst zu erklären. Lieber mit „Disko-Funk“ ein neues Genre definieren, als Bestehendes für nicht vergleichbares zu bemühen.
Im Frühjahr 2020 folgte die zweite EP. Ein Intro, vier Songs. „alma“ – die „Seele“. „Es ist eine EP über die Liebe und den Kummer. Wie theatralisch es auch scheinen mag, hat uns das maßgeblich inspiriert“, so Jeremias. Das erste Album „golden hour“ erscheint am 28.05.21. In Zeiten von „Songs“ schon fast ein Anachronismus. Ein Album. Für Anfang 20jährige. Bei JEREMIAS mitnichten. Weil es das „Format“ ist, das die Band am besten widerspiegelt. Diese feinen, unsichtbaren Bande. Die alles zusammenhalten. Mit Sinn erfüllen. Und Sinnlichkeit. Weil es bei JEREMIAS immer um „mehr“ geht.
Mit „hdl“ lieferten sie den Auftakt, der die rasche Weiterentwicklung der Band zeigt. JEREMIAS sind Sturm und Drang und Dringlichkeit. Auf „mio“ dezent verpackt in dahinfließende Synthie-Flächen, funky Basslines und groovende Drum-Loops. „Wenn ich’s nicht mache, macht es jemand anderes // oh mein Gott, ich hoff so sehr, dass das nicht alles ist.“ Dass es das auf keinen Fall sein wird, versprechen sie mit Songs wie „nie ankommen“ und „paris“. Insofern steigt die Spannung auf die verzaubernde Energie und den Groove ihres Disko-Funks auf den Konzerten. Denn wenn man sie einmal gesehen hat, dann spürt man es sofort. Es gibt sie noch: die Liebe auf den ersten Blick!