Anpassungsfähigkeit bedeutet, auch mit neuen und ungewohnten Situationen produktiv umgehen zu können und ähnelt damit dem Begriff der Intelligenz, ohne dessen positivistische Konnotation von möglichst effizienten Problemlösungen in genau festgelegtem Rahmen (z.B. der oftmals kritisierten Praxis von Intelligenztests) zu teilen. Die Fähigkeit, sich an verschiedene Umweltbedingungen anpassen zu können, ist eine der Grundkompetenzen, die den Menschen (bislang) evolutionär so erfolgreich gemacht haben.
Die Neukompositionen des Konzerts reflektieren das und thematisieren u.a. die Besonderheit der kalifornischen Bergblume Frasera Albomarginata (Zachary Seely), das physikalische Theorem der String-Theorie (Michael Quell) oder die Anpassungsfähigkeit von musikalischen Gesten, Instrumenten und Strukturen an verschiedene Klangsituationen (Tobias Schick), und heben so die fortwährende Wandlung als zentrale Qualität einer auf das Neue und Offene gerichteten Musik hervor.
Programm:
Michael Quell: String IV – M (2021, UA)
Ernst Helmuth Flammer: zerstoben, durchbrochen, zerfallen… (2009)
Zachary Seely: Frasera Albomarginata (2021, UA)
Tobias Eduard Schick: Chamäleon im Halbschatten (2020, UA)
Hakan Ulus: Neues Werk (2021, UA)
Carsten Hennig: Well, Mr. Guterres, Could you please repeat that? (2021, UA)