In diesem Erzähl- und Mitmach-Format werden migrantische Stimmen und Perspektiven sichtbar und hörbar und können so stärker in die Dresdner Erinnerungskultur einbezogen werden.
In der bundesdeutschen Erinnerungskultur ist die Migrationsgeschichte der DDR oft unterbelichtet. Migration in die DDR und nach Ostdeutschland seit der Wiedervereinigung wird meist als Randphänomen wahrgenommen und nicht als langfristige gesellschaftliche Realität anerkannt. Dabei wurde die DDR mitgestaltet von Menschen, die als Vertragsarbeiter:innen, politische Flüchtlinge oder für Ausbildung und Studium hierher kamen. Und auch nach der politischen Wende war Migration sozial wie politisch prägend für den Osten Deutschlands.
Dies betrachten wir mit Blick auf die Vergangenheit und Gegenwart der Stadt Dresden: Die Veranstaltung lädt zu einem Erzähl- und Mitmach-Format über migrantische Erinnerungen und Erfahrungen ein, um diese stärker in die städtische Erinnerungskultur einzubeziehen. Wie hat Migration Dresden geprägt? Wie international, wie interkulturell war das Alltagsleben? Wie erlebten Migrant:innen damals den DDR-Alltag, Politik und Gesellschaft? Welche Auswirkungen hatte die politische Wende auf ihr Leben hier, wie erlebten sie die Nachwendezeit?
Impulsvorträge
Julia OELKERS, Journalistin und Regisseurin, und Dr. Isabel ENZENBACH, Historikerin; Macherinnen der Webdokumentationen „Eigensinn im Bruderland“ und De:Zentralbild“ über migrantisches Leben in der DDR
Paolo LE VAN, Vereinsmitglied, Afropa e. V., und Marita SCHIEFERDECKER-ADOLPH, Vorstandsmitglied, Afropa e. V., über Perspektiven aus Dresden vor und nach 1989/90
Kleingruppengespräche über Erfahrungen mit Vertragsarbeit und Ausbildung, politisches Engagement, persönliche Begegnungen und interkulturellen Austausch, Alltagserleben und Ausgrenzungserfahrungen mit Zeitzeug:innen aus Dresden und Umgebung