Gesellschaftliche Debatten beruhen einerseits auf dem Austausch unterschiedlicher Standpunkte, Interessen und Sachargumente. Sie sind aber auch bestimmt durch Gefühle. Dies zeigt sich etwa in sozialen und politischen Bewegungen: Wut und Trauer über Rassismus und rechtsextreme Übergriffe waren nicht nur hierzulande immer wieder der Antrieb kraftvoller Proteste; emanzipatorische Bewegungen etwa der LGBTIQA+-Community setzen der Diskriminierung Stolz und Selbstwertgefühl entgegen. Klimaaktivist:innen treibt die Angst vor den Folgen unzureichender Klimapolitik und sie setzen Hoffnung in das gemeinsame Engagement für eine lebenswerte Zukunft.
Die Veranstaltung blickt auf der Suche nach Wut- und Mutbürger:innen in die Vergangenheit wie auch in die Gegenwart und fragt: Welche Rolle spielen Gefühle in der Politik, und wie werden diese politisch genutzt? Braucht gesellschaftliches Engagement Emotionen? Motivieren uns positive Emotionen wie Mut und Hoffnung dazu, für eine bessere Welt einzutreten – oder sind es Empörung und Wut, die uns buchstäblich auf die Straße treiben?
Über die Reihe "Politische Gefühle"
Gefühle sind nicht bloß Privatsache: Mit ihnen wird Politik gemacht, wir reagieren emotional auf gesellschaftliche Veränderungen und politisches Handeln, Gefühle mobilisieren uns für gemeinsame Anliegen und treiben uns auf die Straße. Zudem schaffen Gesellschaften die politischen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für das Glück ihrer Mitglieder, denn wie gut es uns geht, hängt auch ab von dem Land und dem politischen System, in dem wir leben.
Zwei interdisziplinäre Podiumsgespräche im Herbst erkunden das Verhältnis von Politik und Emotionen.