Eine Übung in dunkler Materie für Fortgeschrittene.
Ein Kunsthistoriker sagte einmal über Oskar Staudingers gezeichnetes Werk, der Abgrund schaut zurück, grüßt aber höflich. Diesen Satz könnte man ebenso auf seine umfangreiche bisweilen bizarre Textproduktion anwenden.
Einige seiner Texte scheinen so düster das dem Zuhörer das dunkelste Schwarz hinterher grell erscheint. Texte bei denen man in die geballte Faust beißen möchte. Seit Oskar als Kind das erste Mal einen Edward Gorey Bildband in die Hände bekam ließ ihn das Makabere und Dunkle nicht mehr los. Ein paar Todesfälle und tragische Lebensereignisse verfeinerten seinen bitterbösen Humor. Doch dann lernte er eine Kunststudentin kennen, verliebte sich und geriet auf Abwege, sprich studierte Kunst. Was dazu führte das er seine literarischen Ambitionen zu lange vernachlässigte.
Nach dem Studium der bildenden Kunst und mehreren Trennungen hatte er wieder genügend Material für Literatur angesammelt und geht jetzt mit diesen an die erschreckte Öffentlichkeit: makaber, düster, zynisch, genial - die schwarzen Träume einer Seifenblase zwischen Eros-Center und Familiengrab. Zum Totlachen.
Begleitend zur Lesung eröffnen wir im Laufe des Abends eine bizarre und bildstarke Ausstellung mit verstörenden Graphiken des Ausnahmetalentes in den Räumlichkeiten von Büchers Best. Wir laden alle Besucher auch hierzu herzlichst ein.