19:0020:00
10. Jan
( Konzert )
Tamaryn
  • Tamaryn
    Some Ember
  • VVK 13,90
Die 80er erfahren seit geraumer Zeit ein Revival und Tamaryn aus San Fransisco betreibt dieses in Perfektion. Der Sound ihrer letzten Outputs assoziiert viele Querverweise, man denkt unweigerlich an Kate Bush, Siouxie & The Banshees oder Mazzy Star. Auch wenn diese Fusion aus ätherischem Dream Pop, Goth- und Psychedelic Motiven der Coldwave Ära sich auch bei Acts wie Bat For Lashes, Beach House oder Wild Nothing heutzutage wiederfinden, so sticht Tamaryn in diesem Reigen doch durch den konzentrierten Fokus auf ihre Stimme im Sound heraus.

Die gebürtige Neuseeländerin Tamaryn Brown zog mit 18 Jahren nach New York, wo sie den Vue-Gitarristen Rex John Shelverton kennenlernte, mit dem sie an eigenen Songs zu arbeiten begann. Diese kombinierten eine heranrollende Wall Of Sound mit dem sonnigen kalifornischen Lebensgefühl. Und wenn sie auch am Sound lange feilten, um ihren Stil zu finden, so lag von Beginn an der Fokus auch auf der parallelen Produktion ästhetisch hochwertiger Musikvideos, da Tamaryn auch ein Kind der MTV Ära ist. Durch diese wurde die umtriebige US Bloggerszene 2008 auf die Künstlerin aufmerksam und handelte sie neben Zola Jesus und Beach House als neues heißes Eisen in der amerikanischen Indieszene. Diese Lorbeeren ließen das Indielabel Mexican Summer auf Tamaryn aufmerksam werden, wo 2010 mit „The Waves“ ihr Debütalbum erschien, auf dem trotz meterhoch aufgeschichteten Shoegaze Gitarren und bittersüßen Meldien ihre sanfte und doch rauchige Stimme sich im Vordergrund zu behaupten wusste.

Es folgten mehrere Singles, Filmmusiken für Bret Easton Ellis und Richard Phillips sowie Kollaborationen mit den Dum Dum Girls und der Supportslot auf der Reunion Tour von Lush. Auf ihrem dritten, 2015 erschienenen, Album „Cranekiss“ wichen die Gitarrenwände bereits einem legeren Synthie-Dreampop-Sound. Mit ihrem neuen Album „Dreaming the Dark“, 2019 auf Dero Arcade erschienen, führt sie diese Kurskorrektur nun weiter zur Perfektion. Mit Jorge Elbrecht (Ariel Pink, Frankie Rose, Wild Nothing, Gang Gang Dance), der bereits „Cranekiss“ mit ihr produzierte und auf „Dreaming the Dark“ neben der Produktion auch beim Songwriting mitwirkte, schuf sie neun mitreißende Songs, die den 80s Synthiepop des 4AD Umfelds – man denke an Cocteau Twins, Kate Bush, Tears For Fears – mit den Mitteln moderner Hip Hop und Elektronik Produktionen in die Neuzeit hinübertransformieren. 

Some Ember heißt das Projekt des aus Oakland in Kalifornien stammenden Dylan Travis. Seine als Homerecordings entstandenen Tapes erfreuten sich schnell eines gewissen Hypes in der Blogosphere, denn seine sparsamen Arrangements unterstreichen den Grundton intimer Verletzlichkeit und transzendentaler Trauer in seinen Songs, womit er den Nerv der Zeit trifft. Eisige Synthesizer bohren sich durch vernebelte Drones und vermitteln ein Gefühl von Trauer und Katharsis. Zusammen mit seiner langjährigen musikalischen Begleiterin Nina Chase siedelte er 2015 nach Berlin über, wo er drei Jahre lang an seinem Debütalbum „Submerging the Sun“ feilte, welches Ende 2018 auf Third Coming Records erschien. 
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