18:0019:00
24. Mai
( Diskussion / Vortrag )
Techno Worlds Panel: Umbruch, Lokal, Global
  • Anika Jankowski (Music S Women*, Oh, my music!)
    Peter Richter (89/90)
    Maria Ullrich (Treuhand Techno)
    Kristoffer Cornils (GROOVE, field notes)
    Mirko Rotzsch aka Francis (Inter Records)
    Alexandra Cárdenas
  • Eintritt frei
Zu Technokulturen, Räumen, Aneignungen und Kämpfen in Zeiten von Umbrüchen

Die Geschichte von Techno ist eng verflochten mit Transformationsprozessen – um nicht zu sagen Wendeprozessen – wirtschaftlicher und auch gesellschaftspolitischer Arten, die in verschiedenen Ausprägungen zu Aneignungsverfahren führten: In den USA wurden deindustrialisierte Fabrikruinen eingenommen und in Ostdeutschland wandte man die Blicke gezielt nach Westen, um die Wende in den mit dem Niedergang des Sozialismus aufgelassenen Industriebrachen bassgeladen widerhallen zu lassen. Kritisch zu befragen ist aber, inwiefern die Aneignungsmomente im Zuge der Verschmelzung von Technoszenen zu einem globalen Phänomen einer (Neu)Bewertung unterzogen werden sollten, blickt man auf die Entwicklung von House, Trance und Techno im Herzen der afro-amerikanischen Musikkultur des Afrofuturismus der 1980er Jahre.

Wie prägt die regierende Politik die Nachtkultur? Was für Chancen und Gefahren bringt ein möglicher Regierungswechsel für eine Musik-Szene, deren Wurzeln nicht nur in einer wertneutral imaginierten Erfolgsgeschichte ‚Technologie‘ liegen, sondern auch in komplexen Erzählsträngen von Rassismus, Vertreibung, Migration und der Diskriminierung marginalisierter Gruppen.

Einleitend werden wir eine Keynote vom Dresdner Kunstkritiker, Journalist und Schriftsteller Peter Richter hören. Im Anschluss an das Podium präsentiert Alexandra Cárdenas in Echtzeit algorithmisch erzeugte Musik. Bei einem „Algorave“ wird sich der Algorithmus – alles durchdringendes Prinzip unserer Zeit – als künstlerisches Mittel angeeignet. Die im Verborgenen wirkenden Mechanismen der digitalen Sound-Synthese werden durch die Projektion des zugrunde-liegenden Quell-Codes sichtbar gemacht. Für Laien wird damit der Code, der die Musik generiert, anschaulich und unmittelbar visuell erfahrbar. Mit auf die Klangerzeugung spezialisierten Programmiersprachen (z.B. TidalCycles oder Super-collider) verfassen und editieren die Musiker*innen ein Set, das die Kompositionen in Form von Algorithmen beschreibt – ganz ohne eine herkömmlicher-weise gewohnte Benutzeroberfläche, die Klangsynthese in Wellenformen übersetzen.

Im Anschluss an das Podium präsentiert Alexandra Cárdenas in Echtzeit algorithmisch erzeugte Musik. Bei einem „Algorave“ wird sich der Algorithmus als künstlerisches Mittel angeeignet. Die im Verborgenen wirkenden Mechanismen der digitalen Sound-Synthese werden durch die Projektion des zugrunde-liegenden Quell-Codes sichtbar gemacht.
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