Technologische Produkte sind zweifelsohne prothetische Erweiterungen der menschlichen Fähigkeiten. Die beschleunigte Produktion dieser Geräte lässt sich auf die Tatsache zurückführen, dass diese technologischen Vorrichtungen ein Versuch sind, den Menschen zu perfektionieren und ihn so in einen „gottähnlichen“ Zustand zu versetzen. Doch die Technologie birgt ein Paradoxon in sich, da sie auch dazu dient, die menschliche Umwelt einzuengen. Selbst bei ihrem größten Versprechen auf „Erlösung“ besitzt die Technologie eine teuflische Verstärkung, wie ein zweischneidiges Schwert, das die menschliche Umwelt ergänzt und gleichzeitig von ihr abzieht.
TRONS ‚R‘ US reflektiert diese Idee der Erweiterungen und erforscht gleichzeitig die vielen Facetten des Lebenszyklus von technischen Konsumgütern von ihrer Entstehung bis zu ihrem „Ende“. Das Projekt befasst sich mit der Notwendigkeit, die Gesellschaft in einen Zustand der „Offenheit“ gegenüber elektronischen Konsumgütern und deren Auswirkungen auf die Umwelt zu versetzen. TRONS ‚R‘ US präsentiert eine Installation von TRONS, zusammen mit einem kurzen Dokumentarfilm, der den Lebenszyklus von Unterhaltungselektronik kurz streift, um eine kritische Diskussion über das ganzheitliche Bild und die unsichtbaren Prozesse hinter der Existenz dieser Geräte anzuregen.
Dieses Projekt zielt auch darauf ab, das aktuelle „unsichtbare Prothesenproblem“ zu untersuchen, indem es Hacking als Mittel für eine nachhaltige Zukunft präsentiert. Dieses Problem entsteht, wenn diese prothetischen Erweiterungen nicht als solche erlebt und versorgt werden, was sich durch eine Entfremdung im marxistischen Sinne noch verstärkt. Dies ermöglicht es denjenigen, die die Technologie dieser prothetischen Erweiterungen kontrollieren können, unsere Gesellschaft effektiv zu dominieren.
Akwasi Bediako Afrane (geb. 1990) ist ein ghanaischer Künstler, der in Kumasi (Ghana) lebt und arbeitet. In seinen Werken erforscht er die Idee der Vergrößerung und Erweiterung zwischen technischen Geräten und Menschen. Er arbeitet mit ausrangierten elektronischen Geräten, die er als „Amputierte“ bezeichnet, und verwandelt sie in Maschinen und Mikroorganismen, die er als „TRONS“ bezeichnet. Diese TRONS werden zu potenziellen Plattformen und Medien für Reflexion, Engagement und Interaktionen. Ohne ihr vertrautes Gehäuse werden die TRONS zu mechanischen Geräten, in die das Bewusstsein der früheren Besitzer dieser Gadgets und von ihm selbst eingeflossen ist. Die Technologie dieser prothetischen Erweiterungen beherrscht unsere Gesellschaft.