Um 20Uhr eröffnet der Dresdener Künstler Alabaster Becher mit Saus und Braus eine Ausstellung mit dem Arbeitstitel: „Mischwesen“. Untertitel: „ohne Angst und ohne Hoffnung“ In der Full Moon Gallery wird es eine mit allen Wassern gewaschene Vernissage geben die bis spät in die Nacht andauern wird. Es wird Livemusik geben von Michael Lindner und anschließend noch feinste Häppchen aus den Vinylpresswerken dieser Welt. Mit 2G+ darf drin gestanden und sinniert werden. Ohne „+“ darf aber am Bartisch VOR den Räumlichkeiten über Sinn und Unsinn zeitgenössischer Kunst debattiert werden während die Heizung Schultern und Universum wärmt. Dies wird sich aber weniger sonderbar anfühlen als man vermuten mag, da es sich bei der hiesigen Werkschau um eine Schaufensterausstellung handelt, welche dem Grundgedanken nach genau so angelegt ist, von außen sichtbar zu sein. Weitere Infos: www.alabasterbecher.de oder www.Instagram.com/… oder https://www.youtube.com/… oder www.Full-Moon-Gallery.de
Im Folgenden noch etwas zum Inhalt der Ausstellung: Mischwesen - ohne Angst und ohne Hoffnung Der zivilisationsgemachte technische Fortschritt bringt bekanntlich immense Folgen auf verschiedenen Ebenen mit sich. Diese sind in der Regel erst mit zeitlichem Verzug spürbar. Die Bibel kategorisiert in „Gut & Böse“ um zu erklären, wieso bereits die allerersten Menschen ihre Welt verlassen mussten. Darauf bezugnehmend entwickelt der Künstler Alabaster Becher unter dem Titel Mischwesen - Ohne Angst und ohne Hoffnung seine künstlerische Position: Der Mensch, verstanden als eine Spezies, nimmt diese destruktiven Vorgänge nicht in Kauf weil er „böse“ ist oder „Böses“ will. Sondern weil ein Forschungsgeist in ihm wohnt, der konstitutiv für seine Spezies ist. Ein unbezwingbares, sich aufdrängendes Interesse an der Grenze des Möglichen und wie weit diese noch dehnbar ist. Die in der aktuellen Werkschau gezeigten Arbeiten sind kleine Einblicke in einzelne Serien des über Jahre gewachsenen Bilderkanons. Alle Serien stehen sowohl thematisch als auch in ihrer Materialität miteinander in Beziehung. Wie zum Beispiel die aus den Scherenschnitten brainworks verbleibenden Papierschnipsel, die in der Serie i´d like to rent some bodyparts zum analogieschaffenden Element avancieren. Die Überreste einer Serie werden zur zentralen Motivik einer Anderen. Sie suchen, aus jeweils unterschiedlichen Blickwinkeln, eine Annäherung an den thematischen Kern. Dabei möchte er nicht moralisieren. Nicht die binäre Kategorisierung zwischen „Gut & Böse“ wird bedient, auch keine Lösung entworfen. Er dokumentiert lediglich die Faszination am Erkenntnisgewinn durch Beobachtung nach elaborierter Manier der Spezies Mensch.
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