19:00
24. Mai
( Kunst )
Vernissage: Molly Moledet
  • Cornelia Renz
  • Eintritt frei
Moledet ist das hebräische Wort für Heimat. Mit dem hebräischen Begriff wurde ich vertraut, als ich in Jerusalem im Rahmen der von mir kuratierten Ausstellung ‚Mixed Memories‘ ein Podiumsgespräch organisierte. Der israelische Historiker Dr. Ofer Ashkenazi sprach über seine Forschungsarbeit ‚Displaced Heimats: The National Landscape in the works of German-Jewish Émigré Filmmakers and Photographers‘, in der er die visuellen und theoretischen Reaktionen der deutsch-jüdischen Künstler, die zwischen 1933 und 1945 ins Exil mussten, auf den in dieser Zeit formulierten deutschen Begriff der Heimat untersucht. Sie versuchten, diesem einen Heimatbegriff entgegen zu stellen, der nicht auf eine homogene Authentizität zielt oder Heimat bindet an eine Landschaft, die die einzigartigen Merkmale der nationalen Gemeinschaft hervorbringe.
Die kritische Haltung gegenüber einem durch Überhöhung des Landes typisierenden Heimatbegriff setzten die meisten der emigrierten Deutschjuden auch in Israel fort. Doch mittlerweile ist diese Haltung nicht mehr mehrheitsfähig. Auch In Deutschland erstarkt scheinbar der Wunsch nach deutscher Heimat - oft begründet mit der Ankunft von Displaced Persons, die die nationale Identität gefährden sollen. Die Ausstellung ist meine Annäherung an den Begriff ‚Heimat‘, der mir bis vor kurzem irrelevant erschien und dem ich mich zögernd nähere.
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