Ein Blick auf Verschwörungsideologien und demokratiefeindliche Mobilisierung im Kontext der Corona-Pandemie
Verschwörungsideologien haben in der Corona-Pandemie Konjunktur. Als Antwort auf gesellschaftliche Krisenerfahrungen bieten sie schon seit Jahrhundeten ein einfaches Weltbild, mit klaren Schuldigen und autoritären Gemeinschaftskonzepten. Der „Lösungsvorschlag“ ist dabei stets der gleiche. Die ‚Volksfeinde‘ und ‚Verschwörungsbanden‘ sollen verfolgt werden, dann werde alles wieder gut. Das bedroht nicht nur konkrete Menschen, sondern verschleiert auch reale Interessenskonflikte und gesellschaftliche Herausforderungen. Im Kontext der Proteste gegen die Corona-Schutzmaßnahmen konnte in den letzten zwei Jahren beobachtet werden, welche scheinbar überraschenden Allianzen sich in der Zustimmung zu verschwörungsideologischen Erzählungen rund um das Virus zusammenfinden. Auf diese Schanierfunktion von Verschwörungsideologien soll in diesem Vortrag genauer eingegangen werden: Wer glaubt an Verschwörungsideologien und welche Rolle spielen dabei politische und weltanschauliche Perspektiven?