Von "Nazis" & "Fliegenschissen". Wie Sprache unser Denken prägt
Wie mit Sprache unser Geschichtsbild bearbeitet wird, darüber diskutieren Eric Wallis (Kommunikationswissenschaftler und Kampagnenberater) und Alexander Kissler (Journalist und Buchautor) am 24.02. ab 18 Uhr im Militärhistorischen Museum, moderiert von Oliver Reinhard, Journalist und Historiker (Sächsische Zeitung).
EINTRITT FREI
Ob Verharmlosung der Vergangenheit oder Diffamierung verhasster Zustände, Personen, Ethnien oder Religionen in der Gegenwart: Mit dem gezielten Einsatz von Begriffen aus der NS-Zeit („Kristallnacht“, „Altparteien“, „Umvolkung“) oder neuen Wortschöpfungen („Fliegenschiss“, „linksversifft“ etc.pp) treten Akteurinnen und Akteure vor allem aus dem rechten Spektrum massiv in der Öffentlichkeit auf, um die Wahrnehmung von Vergangenheit und Gegenwart zu beeinflussen. Als historisches Museum ist das MHM an diesem Abend Schauplatz einer genaueren Auseinandersetzung mit solchen Formen strategischen Einsatzes von Sprache, neudeutsch auch „Framing“ genannt. Dabei werden auch ähnliche Mechanismen sprachlicher Einflussnahme von außerhalb des rechten politischen Spektrums thematisiert, welche Folgen also beispielsweise der inflationäre Einsatz von Kampfbegriffen wie „Nazi“ oder „Faschist“ für den öffentlichen gesellschaftlichen Diskurs hat.
Der Kommunikationswissenschaftler und „Wortgucker“ Dr. Eric Wallis wird hierzu ins Gespräch kommen mit dem Cicero-Ressortleiter und „Phrasenkritiker“ Dr. Alexander Kissler.