Im Rahmen der Ringvorlesung zu Identität, organisiert vom Referat für Politische Bildung des StuRa TU Dresden.
Was? Identität ist das, was im Denken dem Begriff einer Sache am nächsten zu kommen scheint: Es ist der Versuch, etwas und bisweilen sich selbst zu bestimmen und zu begreifen. In ihr wird eine Sache auf den Begriff gebracht. Dies schließt den gestalterischen Anspruch ein, diesen Begriff in der Wirklichkeit realisiert wie anerkannt zu wissen. Identität zielt so auf Politik und Handlungsfähigkeit, ist umkämpft und konstituiert sich im Spannungsfeld zwischen Unterwerfung und Selbstbestimmung. Was in identitätspolitischen Fragen zum Ausdruck kommt, ist damit eine Politisierung erkenntnistheoretischer Kategorien (Identität, Differenz, Subjekt, Substanz, Wesen, Erscheinung, Teil, Ganzes, Allgemeines, Besonderes, Etwas, Anderes, …), die in der philosophischen Logik antraten, die begriffliche Struktur der Wirklichkeit zu reflektieren. Denn schon im Verhältnis von Begriff und Wirklichkeit liegt die (politische) Frage von Identität und Differenz. In der Rekonstruktion dieser Zusammenhänge wird nicht nur dem in der Frage der Identität verborgenen Problemzusammenhang von Erkenntnis- und Gesellschaftstheorie nachgegangen, sondern es ergibt sich hieraus ein einführender Charakter der Veranstaltung. Zu klären wäre, was die Identitätskategorie im Kampf um die die Wirklichkeit bestimmenden Begriffe innerhalb kritisch-materialistischer Gesellschaftstheorie leisten kann.