AWKWARD aka Djurre de Haan, Singer/Songwriter aus den Niederlanden schießt mit seiner neuen Platte KYD einen volltönige Pop-Sound mit kruden Lo-Fi Elementen in den Äther. Der Name von De Haans drittem Album entstammt einem Artikel über eine Aussteiger Kommune. Ein Kind in eben dieser Kommune, sollte die doch idealistische Freiheit haben, sich selbst seinen Namen aussuchen zu dürfen, als er dann alt genug war sich zu entscheiden wählte er Kyd, so wie ihn alle bis dato ohnehin schon genannt hatten.
Von der Genialität der Namenswahl und dem Artikel direkt angesprochen war glasklar, so soll das nächstes Album heißen. „Ich wollte eine Art metaphorische Sprache verwenden, damit ich einfache, ja geradezu banale Momente, auf einem universelleren Level beschreiben kann. KYD erschien mir wie das richtige Wort dafür. Auf eine gewisse Weiser ergibt alles Sinn, und irgendwie ist es auch vollkommen absurd.“ Man kann in den Alben von AWKWARD i immer einen thematischen Zusammenhang, einen roten Faden erkennen, doch bei KYD muss man sich eingestehen, dass manche Dinge außerhalb der eigenen Kontrolle liegen.
Vor circa fünf Jahren blickte De Haan in eine rosige Zukunft. Alles verlief nach Plan, mit spielerischer Leichtigkeit fügten sich Privat- und Arbeitsleben ins große ganze und alle Zeichen standen auf „go“. Gewitzte, scharfsinnige Texte sprudelten geradezu aus ihm heraus, und er konnte sich eine Nische als Theater- und Filmkomponist schlagen. Er entwickelte sich in einen vielseitigen, interdisziplinären Künstler, und blickte wie schon erwähnt, einer rosigen Zukunft entgegen.
Es zogen nicht nur düstere Wolken auf, für de Haan brach ein regelrechtes Gewitter los. Als erster fand er heraus, dass er ungeplant und ungewollt Vater wurde. Als er sich mit dem Gedanken des Vaterseins angefreundet hatte, erlitt seine Mutter einen Schlaganfall. Kyd verkörpert de Haans Weg wieder die Kontrolle über sein eigenes Leben zu erlangen, und viel wichtiger noch, all die Lebensweisheiten, die sich unterwegs angesammelt haben. Sein nun noch reicher gewordener Erfahrungsschatz veranlasst ihn dazu, seinen trockenen, gewitzten Humor auf seinem neuen Album KYD auszuleben. Man kann bei KYD getrost von einem Triumph sprechen, es erfüllt alle Anforderungen eines großartigen Awkward i Albums und übersteigt noch die Erwartungen des Hörers.