„Die Zukunft wird groß“ hieß es 2017 von und für das Lumpenpack - über 50 ausverkaufte Konzerte später folgt nun „Eine herbe Enttäuschung“, das neue Album zur gleichnamigen Tour der Zwei-Mann-Band. Enttäuschung, die passiv-aggressive Wut des Millenials, das Gefühl gewordene First World Problem, als Leitmotiv eines Konzerts? Natürlich. Denn man ist doch permanent enttäuscht, wenn man es so leicht hat, aber es gerne noch leichter hätte. Und diese Enttäuschung bietet, aus ironischer Distanz betrachtet, genügend Angriffsfläche für Witze.
Jonas Meyer und Max Kennel haben in den letzten anderthalb Jahren bewiesen, dass eine Gitarre und zwei Stimmen ausreichen, um Konzertfeeling entstehen zu lassen. Trotz inzwischen großer Hallen bleibt es doch sehr intim. Moderationen und Stand-Ups im Wechsel mit humorvollen Popsongs und das Publikum merkt, dass die beiden Endzwanziger es ernst meinen, wenn sie sagen, dass sie einfach zwei Jungs sind, die den Leuten Lieder vorspielen wollen. Ausreichend Fallhöhe, um herb zu enttäuschen.