Stefan Nestler, geboren 1962 in Freiberg, vereint in seinen Werken vielfältige Einflüsse aus konstruktivistischen und konkreten Strömungen. Sein Schaffen zeichnet sich durch einen ausgeprägten Sinn für bildnerische Ordnung aus, bei dem chaotische, amorphe Elemente der Wirklichkeit in strukturierte, rhythmische Kompositionen überführt werden. Diese „Gesetzmäßigkeit der Serie“, wie sie in seinen Arbeiten zu finden ist, transformiert die ursprüngliche Bestimmung der Dinge und hebt sie in einen übergeordneten Bildzusammenhang. Was in der Welt flüchtig und vergänglich erscheint, wird in Nestlers Werk durch Struktur, Maß und Proportion dauerhaft fixiert.
Nach seinem Studium der Fotografie an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig von 1988 bis 1992 bei Prof. Arno Fischer erhielt er 1992 den Kunstpreis der Sächsischen Zeitung. Ein Jahr später, 1993, ermöglichte ihm ein Arbeitsstipendium der Stiftung Kulturfonds Berlin im Rahmen des Projekts „CITYWALKS“ Reisen nach Südostasien, die seine Arbeit nachhaltig prägten. Seit 1998 beteiligt sich Nestler regelmäßig an Kunst am Bau-Wettbewerben, und 2001 führte ihn ein weiteres Arbeitsstipendium nach Cleveland, Ohio. Seine Werke sind in zahlreichen Sammlungen vertreten und wurden seit 1983 in Ausstellungen im In- und Ausland gezeigt. Mit einer klaren, ordnenden Bildsprache setzt er sich in verschiedenen Medien – von Fotografie bis hin zu Kunst am Bau – mit den tiefgreifenden Themen von Zeit, Vergänglichkeit und Form auseinander.