Schon lange müssen wir nicht mehr heiraten, um miteinander das Bett zu teilen. Zum Glück. In Zeiten von Tinder und Co. muss man sich nicht mal besonders mögen, um miteinander Sex zu haben. Die Möglichkeiten, Nähe zu einer anderen Person herzustellen, werden jeden Tag freier und vielfältiger. Gleichzeitig leben immer mehr Menschen allein und es werden sogar Ministerien für Einsamkeit gegründet. Die klassische monogame Paarbeziehung scheint für viele Menschen nicht mehr zu funktionieren, aber was füllt dann die Leerstelle auf der anderen Seite des Bettes? Und im ganzen Leben drumherum? Paula Fürstenberg („Weltalltage“) und Ole Liebl („Freunde lieben. Die Revolte in unseren engsten Beziehungen“) zeigen in ihren Büchern, wie Liebe in Freundschaften buchstabiert werden kann. Wie wir für die Menschen einstehen können, die uns die wichtigsten und nahesten im Leben sind. Ein Abend, der unsere Vorstellung, wie wir zusammenleben wollen, völlig neu denken und fühlen lässt. Ein Abend über Freundschaft und Liebe. Es moderiert die Kulturjournalistin Lara Sielmann.
Paula Fürstenberg, Jahrgang 1987, wuchs in Potsdam auf und studierte am Schweizerischen Literaturinstitut sowie an der Humboldt-Universität. Seit 2011 lebt sie in Berlin. Ihr Debütroman „Familie der geflügelten Tiger“ erschien 2016. Sie ist Mitherausgeberin der Habitus-Bände und hat 2022 die Gesprächsreihe „Let’s talk about class“ co-kuratiert. Außerdem ist sie Teil des Autor*innenkollektivs „Literatur für das, was passiert“ und Vorstandsmitglied des Kunsthaus Strodehne e.V. Für ihre Arbeit wurde Paula Fürstenberg mit zahlreichen Stipendien ausgezeichnet. „Weltalltage“ ist ihr zweiter Roman.
Ole Liebl, geboren 1992 in einem Dorf in Rheinland-Pfalz, studierte Philosophie und Informatik an der TU und FU Berlin. Auf seinen Kanälen auf TikTok und Instagram klärt er aus queerfeministischer und wissenschaftlicher Perspektive über verschiedene Themen rund um toxische Männlichkeit, Sexualität, Geschlecht und Beziehungen auf. Ole Liebl lebt in Berlin und arbeitet in einem LGBTIQ-Pflegebetrieb.
Lara Sielmann ist Kulturjournalistin und Literaturkritikerin. Als Redakteurin und Autorin arbeitet sie für den Deutschlandfunk Kultur und steht als Moderatorin von Lesungen und Podiumsdiskussionen auf der Bühne. Sie ist Gelegenheitsdozentin an der FU Berlin, als Jurorin u.a. beim Peter-Huchel-Preis und dem Wortmeldungenförderpreis tätig und kuratiert seit 2021 die diskursive Lesereihe „Berliner Gegenwartsliteraturen"