Schon lange findet Sexualität nicht mehr nur im Schlafzimmer statt. Unsere körperlichen Erfahrungen mit Anderen sind Gegenstand öffentlicher Reflexion geworden. Sie werden in autofiktionalen Texten erstaunlich schambefreit erzählt, im Feuilleton diskutiert und auch Übergriffe und Gewalt sind immer häufiger Gegenstand eines breiten medialen Interesses. Was passiert mit unserer Sexualität und unserem Körperbild, wenn sie öffentlich verhandelt werden? Dieser Frage wollen wir nachgehen und bringen dafür zwei vollkommen unterschiedliche Perspektiven auf die Bühne. Susann Rehlein entlarvt in ihrem ‚radikalen Pussydiskurs‘ die Verklemmtheit und Scheinheiligkeit einer Gesellschaft, die immer oversexed but underfucked ist. Ihr aktuelles Buch heißt „Susann Rehleins versaute Hausapotheke“. Valentin Moritz hat mit „Oh Boy“ ein wichtiges Debattenbuch zu „Männlichkeit*en heute“ herausgegeben. Spoiler: Der heterosexuelle Cis-Mann hat jetzt Hausaufgaben. Männlich, weiblich, dazwischen oder außerhalb, allein oder in der Gruppe – lasst uns über Sex und Körper reden!