Noch aus der Zeit gefallen wirkt der Sound von Korova. Ähnlich zwischen Vergangenheit und Futurismus, wie es die Korova-Bar in „Clockwork Orange“ ist. Milch wird hier mit Schwert serviert, sagt der berüchtigte Alex DeLarge in Anthony Burgess‘ Buch. Und so servieren auch Korova aus Dresden-Neustadt: Einen Sound, der die unerfasste Vergangenheit der Nuller Jahre aufgreift, den emotionalen, verträumten Post-Rock, aber auch die Zukunftsvisionen des zeitgenössischen Elektro-Rock. Schiefe Taktzahlen treffen auf große Emotionen, Milch auf Schärfe: Da ist ein Feuer entzündet, und Korova machen sich gerade bereit, ein paar Scheite nachzulegen.
Sachen machen mit Gitarren, dabei nie das Ziel, den Song, aus den Augen verlieren. So könnte man den gemeinsamen Grund beschreiben, auf dem sowohl Still Trees als auch Still Trees‘ Simon Graupner alias Shelter Boy spielen. Er hat sich unter diesem Namen auf diesem Grund einen Schutzraum für die Kleinode gebaut, die noch einmal anders schimmern als der prunkvolle Still Trees-Indierock.