Während die gute alte Klassik für Musik in Formvollendung steht und ihr junges Neo-Genre kategorisch nach Ungehörtem sucht, hat das KAISER QUARTETT aus Hamburg längst seine eigene Nische abseits dieser Traditionen gefunden. Seit 15 Jahren setzen sich die vier höflichen Herren dabei sorgfältig auf alle Musik-Stühle, egal ob es sich dabei um Funk Tracks, jiddische Folksongs, Popmusik, Hiphop oder Avantgarde-Klänge handelt. Das ist zum einen auf eine langjährige Kollaborations-Erfahrung mit Künstlern wie Gregory Porter, Jarvis Cocker, Boy, Anna Ternheim oder Bosse zurückzuführen, zum anderen aber auch auf Kompositionen, die eher einem Pop-getriebenen Songwriting als dem klassisch geschriebenen Werk gleichkommen. In eigenen Worten: "Mit den Mitteln eines klassischen Streichquartetts werden Miniaturen eingespielt, die sich im Spannungsfeld elektronischer Vorbilder wie Giorgio Moroder oder Daft Punk befinden und deren musikalischen Input weiterspinnen. Also eher Disco als Debussy, mehr Electro-Feel als "Für Elise". Dabei greift das KAISER QUARTETT auf seine Akkuratesse zurück, die vom Publikum als Groove und Tightness gefeiert wird. Insbesondere die Begleitung des Ausnahmepianisten Chilly Gonzales auf etlichen seiner Tourneen erklärt am besten, was das KAISER QUARTETT zu leisten vermag: Mit 4x4 Saiten, Stil und Selbstbewusstsein Klassikmusik "cool" klingen zu lassen.