20:0021:00
03. Okt
( Konzert )
Ken Mode
Die zwei Brüder Jesse und Shane Matthewson aus Winnepeg in Kanada pflegen seit jeher einen Hang zu Metal- und Hardcoreorientiertem Noiserock. 1999 formten sie zusammen mit dem Bassisten Darry Laxdal ein Bandprojekt namens Ken Mode, daß sich - musikalisch inspiriert durch Ikonen a la Converge, Botch, Swans, Melvins oder Today Is The Day - auf den Weg begab, vor allem live das Letzte aus sich heraus zu holen. Ihr Namen KEN Mode geht dabei auf einen Ausspruch von Henry Rollins zurück, der das Mindset seiner legendären Hardcore Band Black Flag kurz vor jeder Show ihrer nicht enden wollenden Tour zum Genre-prägenden Album "my war" mit dem Zustand "Kill Erveryone Now Mode" umschrieb. Genau dieser Push ist es, mit dem auch KEN Mode ihre Songs voller tiefer Blicke in soziale Abgründe und menschliche Dramen live auf die Bühen bringen. In den letzten zehn Jahren schufen sie darüber hinaus fünf bahnbrechende Alben, auf denen sie mit dem Who's Who der Metal- und Hardcore-Produzenten zusammenarbeiteten: mit Kurt Ballou (Converge) für ihre „Venerable“ LP (2011), Matt Bayles (Botch, Isis) für „Entrench“ (2013), Steve Albini (Nirvana, The Jesus Lizard) für „Success“ (2015) und Andrew Schneider (Unsane, Cave In) für „Loved“ (2018). Flankiertend waren sie ununterbrochen global on Tour, so u.a. mit Bands wie wie Russian Circles, Torche, Deafheaven, Kylesa, Pelican, Daughters, Revocation, Full of Hell, Inter Arma, Today is the Day oder Birds In Row. Auf zahlreichen großen Festivals wie dem SXSW, dem Hellfest Open Air, dem CMJ Festival, dem Pitchfork Festival Chicago, dem Hopscotch Festival und dem Roadburn konnte man sie genauso erleben wie auch in Live-Sessions für renommierte Institutionen wie BBC Radio 1 und Daytrotter.

2022 erschien ihr bislang schmerzerfülltestes und vor Verzweiflung strotzendes Album "Null", auf dem sie erstmals als Quartett agieren. Mit Kathryn Kerr, die auf "Loved" bereits eine Gastauftritt hatte und die Band bereits länger administrativ unterstützt, gewannen sie ein neues vollwertiges Bandmitglied an Saxophon, Keyboards und Backingvocals, womit die Band zu einem neuen, imposanteren Klangvolumen fand. "Null" liefert den perfekten Soundtrack zum gesamtgesellschaftlichen Gang durch ein Jammertal voller Verzweiflung im Zeichen der letzten drei Krisenjahre inklusive Corona, Wirtschaftskrisen und Säbelrasselns. Beim Roadburn Festival 2023 konnte man live auf großer Bühne einen Vorgeschmack auf die alles zermalmende Noiserockwand bekommen, die sie nun auf ihrer Headlinertour zum Album im Oktober live auf die Clubbühnen Europas bringen. Dass es eine lautstarke Nacht im Dresdner Ostpol werden wird, ist damit klar. Wir können nur hoffen, dass die PA diese Veranstaltung überleben wird. Wir hoffen das Gleiche für euch, denn euer Schädel könnte heute Abend etwas Haut verlieren.

Support sind Fange aus Frankreich die seit 2013 voller Besessenheit auf der Suche nach ihrer ganz eigenen, extremen Ästhetik in Klang und Form sind. Als Bastard aus Sludge und Death Metal starteten sie ihren wilden Ritt durch die unerforschten Grenzbereiche der härteren Musik und fanden 2019 mit dem Switch von analogen Beats hin zu verzerrtem und kaltem Drum Machine Sound ihre Definition von Heavy Music. Ihr aktuelles, viertes Album "Privation" ist ein eruptiver, alles erstickender Lavastrom in sieben Akten, der keine Gefangenen macht. Schwere Riffs und kalte, gebrochene Rhythmen treffen auf massives Klangvolumen - ein Sound der zu beeindrucken versteht. Produziert von Cyrille Gachet (Year Of No Light, Verdun, Chaos Echoes) und gemastert von Alan Douches (Converge, Mastodon, The Dillinger Escape Plan) ist dieses Album ein echter Meilenstein im Noise-Hardcore dieser Tage, den es nun auch live im Vorprogramm von Ken Mode zu erleben gibt.
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