Starke Statements des Gitarrenrevolutionärs und seiner Rockband
„Würden wir uns Jazz-Musiker nennen, wäre es so als würde sich einer als Schriftsteller bezeichnen, weil er eine Schreibmaschine im Müll gefunden hat“, meint MARC RIBOT. Der langjährige Gitarrist für John Zorn oder Tom Waits bellt mit seinem unzerbrechlichen CERAMIC DOG all seine Wut über politische und soziale Missstände in den Äther. Jazz-Journalisten halten es für heftigen Rock, Rock-Schreiber hören Avantgarde-Jazz heraus. Fans tanzen einfach zu diesem improvisationslustigen Lo-Fi-Funk, der an Hendrix, Santana, James Brown oder Muddy Waters erinnert, aber ganz und gar Marc Ribot ist.
„Als diese Aufnahmesessions in der letzten Maiwoche 2020 begannen, hatte ich mein Haus seit über zwei Monaten nicht mehr verlassen, um irgendwo anders hin als in den Supermarkt zu gehen. Ich hatte weder ein Taxi noch eine U-Bahn genutzt. Ich hatte mehrere Freunde durch COVID-19 verloren und befürchtete, dass ich auch noch mehr verlieren würde, weil unser Möchtegern-Diktator/„Präsident“ nicht reagierte“, schrieb Ribot zur jüngsten CD-Veröffentlichung „Hope“ (2021) von Ceramic Dog. Herausgekommen ist ein Album, „das zu unserer Zeit spricht ... eine Flaschenpost an unsere ebenso schiffbrüchigen (imaginären) Zuhörer.“
Und so "bäumt sich die Musik auf, hat Spaß am gegenseitigen Feuer, lärmt, groovt, schweift ab in einen Reggae-Beat, gönnt sich ein wenig Funk, immer wieder auch wuchtige Klangflächen und weit sich steigernde Energiebögen.
Verzweiflung macht keinen Sinn. Deshalb hat Marc Ribot sein neues Album "Hope" genannt – und rockt mit seiner Band Ceramic Dog gegen Unlust und Unvernunft." (Jazzthing)