So richtig echte Typen sind mittlerweile selten geworden im schnelllebigen Musik Business, aber Mark Lanegan ist definitiv einer von ihnen. In den 1990er Jahren sorgte er als Frontmann der Screeming Trees für Furore und wurde dadurch zu einem der Role Models des Desert Rock, der durch Bands wie Kyuss und Queens Of The Stoneage nachhaltig die Alternative Musik der letzten Jahrzehnte prägte. 1990 nahm er sein erstes Soloalbum auf, wobei ihn u.a. zwei Typen aus seiner Nachbarschaft an Gitarre und Bass unterstützten – Kurt Cobain und Kris Novoselic, die kurz darauf selbst ganz groß mit Nirvana auftrumpfen sollten. Und mit jeder weiteren Platte kamen neue Gefährten, seine ganze musikalische Vita wird flankiert vom Who-is-Who des Alternative Rock, angefangen bei J. Mascis (Dinosaur Jr.) über Layne Staley (Alice in Chains), Mike McCready (Pearl Jam), Ben Shepherd (Soundgarden), Dan Peters (Mudhoney), Isobell Campbell (Bell & Sebastian) bis hin zu Nick Oliveri. Zwischen 2001 und 2005 war er mehr oder weniger festes Mitglied der Queens Of The Stoneage, von 2004 bis 2008 formte er mit Greg Dulli (The Afghan Whigs) zusammen die Band The Gutter Twins und nebenbei erschienen ganze 10 Studioalben mit eigenen Songs.
Im Oktober legt er nun mit „Somebody’s Knocking“ nach. Sein elftes Album knüpft da an, wo der 2017 mit „Gargoyle“ aufhörte und bietet den gewohnt knochentrockenen Desert Blues, den man von ihm erwartet, kann aber auch mit einigen Überraschungen aufwarten, so u.a. der schwer an New Order mahnende, eher elektronische Song „Penthouse High“, den er zusammen mit Alain Johannes schrieb. „Somebody’s Knocking” ist ein Album, das von jemanden erschaffen wurde, der zutiefst davon besessen ist, mit seiner Musik – und all ihrer ursprünglichen spirituellen Heilkraft - wirklich die Seele zu durchdringen. Im November und Dezember wird er sein Werk auf ausgesuchten Bühnen auch live vorstellen, und wir sind sehr stolz darauf, ihn mit seiner Band auch live in Dresden präsentieren zu dürfen.