Viele Theater, Museen und andere Kultureinrichtungen verstehen sich heute als Orte der Demokratie. Sie setzen sich mit den Herausforderungen der Gegenwart wie Krieg, Migration, Klimawandel, soziale und ökonomische Ungleichheit auseinander und möchten gleichzeitig in die Gesellschaft zurückwirken. Aber wie politisch darf’s denn sein? Sollen Kunst und Kultur (stärker) politische Positionen beziehen und damit gelegentlich auch polarisieren? Sollen sie den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern und Ressentiments „heilen“? Wie könnte dieser vermeintliche Widerspruch überwunden werden? Wäre es nicht auch ihre Aufgabe, neue und andere Sichtweisen und Erzählungen auf die drängenden Themen der Gegenwart zu entwickeln, zu erproben und in Umlauf zu bringen?
Viele Kulturförderprogramme sind an Ziele wie Demokratiebildung und Extremismusprävention geknüpft. Lässt sich aber nicht praktisch jedes kulturelle Angebot mit dem Label Demokratiebildung versehen? Welche Erwartungen seitens der Kulturpolitik sind mit solchen Förderprogrammen konkret verbunden? Und können und wollen die kulturellen Akteur*innen dem überhaupt entsprechen?
Video-Grußbotschaft
CLAUDIA ROTH, Kulturstaatsministerin, MdB
Begrüßung und Einführung
Dr. IRIS EDENHEISER, Direktorin und Mitglied des Vorstands, Stiftung Deutsches Hygiene-Museum
Prof. Dr. MARION ACKERMANN, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Eröffnungsdiskussion - Eine Lagebesprechung zum Verhältnis von Kultur, Kunst und Politik heute
Mit:
DR. MAX CZOLLEK, Autor und Kurator, Berlin
DR. ALINA GROMOVA, Vizepräsidentin, ICOM Deutschland und Stellvertretende Direktorin, Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
PEGGY PIESCHE, Leiterin, Fachbereich „Politische Bildung und plurale Demokratie“, Bundeszentrale für politische Bildung / bpb
KATARZYNA WIELGA-SKOLIMOWSKA, Vorstand / Künstlerische Direktion, Kulturstiftung des Bundes
Moderation: VLADIMIR BALZER, Kulturjournalist, Deutschlandfunk Kultur