Wo ein Krater liegt, muss es einen Vorfall gegeben haben. Etwas ist eingeschlagen oder ausgebrochen, wo jetzt Ruhe ist. 2012 spien MESSER ein fiebriges Debüt in die brodelnde Begeisterung für Punk aus Deutschland und wuchsen rasch zu einer prägenden Stimme im Post-Punk-Revival der Zehnerjahre. Vermutlich auch deshalb, weil MESSER bis heute ziemlich quer zur Gegenwart liegen. Sie zwar STETS im Blick haben, sie streifen, aber eben nicht in ihr aufgehen oder sich von ihr treiben lassen. Zahlreiche Rockbands reden sich genau dort ihren Stillstand schön, wo die Gruppe MESSER der feste Glaube an ihr tatsächliches Format nach vorne bringt. Vier Menschen – Pogo McCartney, Milek, Hendrik Otremba, Philipp Wulf – die immer wieder zusammenkommen. Heraus aus ihren Leben und sonstigen kreativen Arbeiten. Mit neuen Bekanntschaften und Impulsen. Um auszutarieren, wie ihre gemeinsame ästhetische Vision eigentlich gerade aussehen kann. MESSERs aktuellem Album ist die Feier dieses Konzepts trefflich anzuhören. Was auf den letzten beiden Platten noch wild wucherte, ist nun stärker begriffen und gibt zugleich Sicherheit für weiterführende Expeditionen. Eine „Kratermusik“ ist entstanden!