Prof. Dr. Ralph Jessen, bis 2022 Professor für Neuere Geschichte am Historischen Seminar der Universität zu Köln, Stellv. Vorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Montagsdemos, Kerzen, Mauerfall und Tränen – der Zusammenbruch der SED-Diktatur und die Friedliche Revolution waren auch Stunden großer Gefühle. Die deutsche Vereinigung wäre ohne die Mobilisierung nationaler Emotionen kaum möglich gewesen. Alte und neue Entfremdungen zwischen Ost und West haben bis heute ebenso viel mit enttäuschten Erwartungen wie mit handfesten materiellen Interessen zu tun.
Ausgehend von diesen Beobachtungen sondiert der Vortrag die Bedeutung und den möglichen Ertrag einer Gefühlsgeschichte der Deutschen Einheit.