Silicon Valley ist zu einem Synonym für Technologien der Zukunft geworden. Doch die Produkte, die aus „dem Valley“ kommen, sind nur ein Teil des Pakets. Denn ein „Endgerät“ erleichtert seinen Benutzer:innen nicht nur den Alltag, es trainiert sie im Sinne der Erfinder:in. Dass Smartphones und Suchmaschinen nicht nur helfen, sondern Daten sammeln und Menschen formen, ist kein dunkles Geheimnis oder gar eine Verschwörungstheorie, sondern Teil einer Vision neuer Menschen, die nicht von ihren Körpern, ihren Mitmenschen oder sogar der Erde abhängig sind. Was heißt es aber, wenn die neuen Eroberer des Weltalls Privatmänner sind? Wenn Unternehmen die Aufgaben von Staaten und Gesundheitsexpert:innen übernehmen (wollen)? Und wenn einzelne Menschen die Macht haben, unsere Vorstellung davon, was ein Mensch ist, zu verändern?
Welchen Denkmustern und Utopien folgt das Valley und wie wollen seine Protagonist:innen die genetischen und kulturellen Codes des Menschseins überschreiben? Wie verhalten sich Visionen, Ideen und Technologien zu „echten“ Menschen? Welchen Effekt hat die Vorstellung eines radikalen Bruchs mit der Menschheitsgeschichte? Und wer sieht sich in der Rolle derer, die die Zeit des „Posthumanismus“ einläuten?