Nach seinem letzten Studio Album „Island Songs“ und dem Soundtrack zur britischen Kult-TV-Krimiserie "Broadchurch" (lizensiert in 135 Länder, 13 Millionen Streams) ist Olafur Arnalds in der internationalen Musikszene zur festen Größe geworden. Das Club- und Festival-Publikum verehrt den 31-Jährigen als Teil des Techno-Projekts Kiasmos. Nun veröffentlicht der preisgekrönte isländische Komponist, Produzent und Multi-Instrumentalist wieder ein Werk unter eigenem Namen: "re:member".
Neben drei Konzertflügeln setzte Arnalds in "re:member" ein Streichquartett, Synthesizer, elektronische Effekte und Schlagzeug ein. Das Stück ist wie ein sechsminütiger Tagtraum, nimmt sich mit grazilen Piano-Akkorden im Intro viel Raum. Luftige Streicherharmonien münden in ein fulminantes, elektronisches Finale. Die Beats spielte Arnalds gemeinsam mit dem isländischen Produzenten Bngrboy ein. Aus den Algorithmen entstand auch das bestechende Artwork der Single.
In "re:member" benutzt der innovative Neo-Klassiker eine wegweisende neue Audio-Software mit Namen Stratus. Das Kompositions-Tool verwandelt ein einfaches Piano in ein völlig neues Instrument und erschließt Musikern ungeahnte Möglichkeiten. Entwickelt von Arnalds mit dem Tontechniker Halldór Eldjárn, generiert das Programm im Wechselspiel von drei Pianos (eines von Hand angeschlagen, die anderen beiden via Midi-Technologie angesteuert) wunderbare Sequenzen. In einem Frage-Antwort-Schema zwischen Musiker und Software entstehen erstaunliche Patterns und Klangstrukturen.
Auf der Bühne werden die Stratus-Pianos und ihre von Robotern generierten Sounds zum essentiellen Teil der Performance. Die Musik jedes Auftritts ist einmalig. Viele Termine einer im Mai beginnenden Welt-Tournee mit 40 Terminen von Arnalds, auf der er die Stratus-Pianos erstmals in sein breit gefächertes Repertoire einbauen wird, sind bereits ausverkauft, insbesondere sein Konzert in der Londoner Royal Albert Hall. Noch gibt es Karten beim diesjährigen Sonar-Festival in Barcelona. In Deutschland kann man ihn im Oktober im Leipziger Gewandhaus und im Berliner Tempodrom erleben. Er sei "wirklich begeistert" davon, dem Publikum sein "neues musikalisches Kapitel vorzulegen", kommentierte Arnalds.