Es begab sich also zu der Zeit, zu der Kretsche als Verweser in sächsischen Landen seine Herrschaft ausübte, dass ein junges Paar ohne Ansehen von Nationalität und Herkunft in inniger Liebe zueinander fiel. Der wackere Bursche ging dem ehrbaren Handwerk des Plattendrehers nach, die junge Frau ihrer Neigung, sich Bildung an der Universität anzueignen. Doch willkürlich konstruierte Unterschiede rissen Gräben zwischen den beiden auf, die nach dem Gesetz der Herrschenden nur durch eine Heirat zugeschüttet werden konnten. Leider wurden dafür nicht nur Pope, Brautkranz und Ringe gebraucht, sondern auch Dokumente aus der Heimat des Burschen. Selbige zu besorgen war allerdings ein sündhaft teures Unterfangen, welches die finanziellen Mittel der Liebenden bei weitem überstieg. Dies hörten Freunde und Freundinnen der beiden und eilten von nah und fern zu Hilfe. Da sie nichts Schlechteres gelernt hatten, erboten sie sich, dem Paar aufzuspielen und die Münzen welche die feiernden Gäste ihnen zuwarfen, für die Besorgung der Dokumente zu spenden.