Die erste eigene Platte „Wilde deutsche Prärie“ nennen und in einem Bauwagen mitten in der Pampa Schleswig-Holsteins aufnehmen – geht da noch mehr Vagabundentum? Ja! Wenn dann auch Garagenrock, Chanson, Country, Sumpfblues und Polka zusammenfinden und die ganze Chose mit rauem Gesang im Spelunkenduktus garniert wird. Schließlich pappt man den plattdeutschen Bandnamen Swutscher drauf, der eine Art liederlichen Zeitgenossen meint, und trifft den angepeilten Nagel damit torkelnd ziemlich auf den Kopf. Seitdem stellt die sechs Mann starke Kapelle aus dem Norden ungeniert Lied für Lied humorvolle Antithesen zum klein- wie großbürgerlichen Milieu auf, um spießiger Heuchelei weniger mit frustriertem Kopfzerbrechen, sondern mehr mit souveränem Lächeln begegnen zu können. Hier finden fatalistische Reflexionen zwischen Aschenbecher und Bier statt, bevor das nächste geordert wird. Irgendwie muss es ja weitergehen.