20:0021:00
11. Jan
( Konzert )
The Intersphere
  • The Intersphere
    Like Lovers
  • 22,-
Erfolgreiche Tourneen mit Dredg und Karnivool. Ein hervorragender Ruf in der internationalen Alternative-Prog-Szene, gesund gewachsen über zwölf Jahre Bandkarriere und vier Studioalben. Der verdiente Charteinstieg des letzten Albums „Relations In The Unseen“ im Jahr 2014, den vielschichtigen Rock-Texturen der Mannheimer zum Trotz – es hätte genauso weitergehen können für THE INTERSPHERE. Dann meldete sich das echte Leben. „Nach dem letzten Album und zahllosen Shows ist es irgendwann ziemlich ruhig um uns geworden“, erzählt Sänger und Gitarrist Christoph Hessler. „Wir waren an einem toten Punkt angekommen. Die alten Konzepte haben nicht mehr funktioniert.“

Hessler, inzwischen zweifacher Familienvater, wagt mit Gitarrist Thomas Zipner, Schlagzeuger Moritz Müller und dem neuen Bassisten Daniel Weber einen Neustart. „Wir sind früher extrem vorbereitet an ein Album herangegangen. Dieses Mal haben wir uns zehn Tage eingeschlossen und erstmal nur gejammt. Für viele Bands ist das der Urknall des Songwritings. Für uns als Band war es das erste Mal.“ Das fünfte Studioalbum "The Grand Delusion" hat diese Bewährungsprobe letztlich zu einem musikalischen Multiversum werden lassen. Der Titelsong des Albums wagt sich mit bislang nicht gehörter Härte bis in den roten Bereich des Riff-Metal vor und machen nur wenige Meter vor Converge Halt. Songs wie Shipwreck leben dagegen von wenigen Akkorden und schweben auf Augenhöhe mit dem britischen Neo-Prog von Steven Wilson, The Pineapple Thief oder Messenger.

Auch elektronische Ausflüge in den New Wave der 1980er sind kein Tabu mehr. In „Linger“ stellt Neuzugang Weber mit Synth-Bässen und dem eigenen Knowhow als Produzent seinen kreativen Input in der Band unter Beweis. „Ich habe durchaus einiges an Kontrolle abgeben müssen“, gibt Hessler zu. „Das hat sich aber absolut gelohnt, weil wir dadurch viele neue Seiten an uns entdeckt haben.“ Vor allem beim Gitarrensound will die Band ausprobieren, was beim Thema Distortion knapp 60 Jahre nach dessen Erfindung noch geht. Das Ziel: mehr Wut, mehr Noise, mehr Pegel. „Wir haben bisher mit vergleichsweise beherrschten Gitarren gearbeitet“, so Hessler. „Jetzt haben wir uns an die Extreme getraut.“ Im Toolhouse Studio experimentiert die Band zusammen mit Engineer Moritz Enders an Re-Amping-Schaltkreisen und Dutzenden Effekt-Pedalen – unter den interessierten Augen der Social-Media-Community. „Uns interessierte die Freiheit, jedem Songfragment einen eigenen Klangcharakter geben zu können“, sagt Hessler.

Der neue Freiheitsdrang reicht weit. Schlagzeuger Müller arrangiert mit Michael Vajna von der Band Malky für das epische Man In The Moon ganze Orchestersätze für Streicher und Bläser. Zusammengehalten werden die musikalischen Paralleluniversen auf The Grand Delusion indessen durch eingängige Gesangsmelodien. In den detailreichen, Breughel’schen Klanggemälden von THE INTERSPHERE herrschte noch nie Angst vor dem eigenen Pop-Appeal. „Der Grundgedanke dieses Albums ist Transformation“, resümiert Hessler. „Die ganz persönliche – aber auch die gesellschaftliche Dimension.“ Visuell übersetzen wird die Essenz von "The Grand Delusion" erneut Pierre Schmidt alias „Drømsjel“, der mit seinen Artworks bereits frühere Alben der Band zu Gesamtkunstwerken machte.

Die Band zusammenfassend über das neue Album: „Obwohl wir alle in den letzten 4 Jahren mit vielen anderen Dingen beschäftigt waren, hatten wir trotzdem immer die Zeit Stück für Stück an den Songs zu arbeiten. Es hat dieses Mal viel länger gedauert, weil wir uns nicht wiederholen und immer neue Einflüsse in unsere Musik einfließen lassen wollen, aber das Ergebnis vereint alles was den The Intersphere -Sound ausmacht und es wird an vielen Stellen auch etwas rauer zugehen als beim letzten Album.“

Like Lovers - Musik für den bevorstehenden Weltuntergang.

Im Stillen, ungestört, arbeitet der Musikproduzent Jan Kerscher schon seit vielen Jahren an sphärischer Popmusik mit Weltuntergangscharme. Inspiriert von der Absurdität des modernen Lebens wird sein Soloprojekt Like Lovers zu einer Ton gewordenen, unangenehmen Wahrheit die uns jetzt einholt. Erschütternd und traurig, aber nie ohne Hoffnung.
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