Es gibt diesen einen Fußballer, der uns ein Leben lang begleitet. Irgendwann haben wir ihn das erste Mal spielen sehen, im Stadion oder im Fernsehen. Vielleicht haben wir Geschichten über ihn gehört. Vielleicht war es auch nur eine Geste, ein Spruch, der uns für ihn eingenommen hat. Von nun an bleiben wir am Ball. Für Veit Pätzug ist dieser Fußballer Andreas Trautmann.
Dresden 1989. Während die Republik unaufhaltsam Richtung Abgrund steuert, ihr Volk das Land in Scharen verlässt und die Funktionäre versuchen zusammenzuhalten, was schon bald als Schutt auf dem Müllhaufen der Geschichte liegt, wird Andreas Trautmann zur Identitätsfigur für eine Gruppe Jungs vom Dresdner Stadtrand: Alles außer Dynamo ist scheiße!
Lebenshungrig klammern sie sich an ihren Helden und begleiten seinen Aufstieg zum Fußballzenit. Kurz bevor das Land implodiert, werden all ihre Fußballträume wahr. Doch die Alpträume kündigen sich längst an.
Das Jahr birgt für sie den größten Triumph und rauschhafte Freiheit. Im gleichen Maß verliert alles Gewesene jede Bedeutung. Die Hymnen verhallen, das Stadion steht leer und ihrem Idol wird der Strick gedreht. Das Land und mit ihm ihre Stadt verschwinden. Was bleibt ist die Melodie eines Liebesliedes für Andreas Trautmann.