Mit der Verwerfung oder Schändung des menschlichen Körpers werden im Vortrag dehumanisierende Akte in den Blick genommen, die bis zur Diffamierung, Verfemung oder Beschämung reichen können. Dabei lassen sich aktives Tun und passives Erleiden nicht immer symmetrisch-dual einander gegenüberstellen. Vielmehr gilt es zu erkunden, von welchen integralen Körperselbstbildern aus eine interaktive Verflechtung überhaupt als Invektive, Kränkung, Schändung oder Zerstückelung erlebt werden kann und welche Formen der Verwerfung dabei historisch entwickelt wurden. Es sollen mithin die kulturellen, rhetorischen und psychodynamischen Konfigurationen freigelegt werden, die das Aufkommen invektiver Gewalten ermöglichen.