Für ein Digitalisierungsprojekt im Rahmen des Digitalen Deutschen Frauenarchivs hat sich das Frauenstadtarchiv Dresden mit Elementen der Dresdner Frauen*geschichte befasst: In Dresden befand sich das erste Büro der Frauenbeauftragten im vereinten Deutschland, hier konnte sich ein Netzwerk nicht-institutioneller Frauen*initiativen, -projekte und -vereine mit verschiedenen Schwerpunkten gründen. In der DDR waren Homosexuelle, die sich offen organisierten, von Repressionen und Stigmatisierung betroffen. Die Sichtbarmachung nicht-heteronormativer Lebensweisen und der Austausch miteinander waren erschwert. Dennoch entstanden in den 1980er Jahren in Dresden und Sachsen vermehrt Initiativen und Netzwerke, u.a. (lesbischer) Frauen*, von denen viele heute aus der städtischen nicht-institutionellen Zivilgesellschaft nicht mehr wegzudenken sind.
In mehreren Oral-History-Interviews geben damalige Akteurinnen* ihre subjektive Sicht auf diese Zeit wieder. Ihr Expertinnen*-Wissen zur Dresdner / sächsischen Frauen*Lesbenszene der „Wendezeit“ stellt eine große Bereicherung für die feministische Forschung zur DDR-/ostdeutschen Frauen*geschichte dar.
Wir möchten einen Sommertag im Herzen der Neustadt dazu nutzen, die Inhalte dieses Projektes unseren Mitstreiter*innen, Unterstützer*innen und einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen, miteinander ins Gespräch zu kommen und feministisch zu feiern.
Es ist unser Ziel, die Themen feministische Kämpfe, Selbstorganisierung, lesbisches Leben in der DDR/ Dresden, Frauen*-Strukturen und –Projekte in Dresden öffentlich präsenter und wissenschaftlich verfügbar zu machen. Ebenso wollen wir unsere städtische Umgebung durch feministische Inhalte und Stimmen im öffentlichen Raum, einer Sphäre die Frauen* traditionell verwehrt wurde, prägen.