Während sich die gesellschaftliche Linke entlang partikular Kämpfe wie Antirassismus, Anti-Antisemitismus und Feminismus zunehmend gespalten zeigt, scheinen derartige „Konkurrenzen“ für rechte Akteure:innen kaum eine Rolle zu spielen. Im Gegenteil: Die Manifeste und Pamphlete der Attentäter von Halle, Christchurch oder Hanau verdeutlichen schmerzlich, dass Rassismus, Antisemitismus und nicht zuletzt Antifeminismus bzw. schlichte Frauenverachtung die ideologische Klammer des rechtsextremen Weltbildes formen.
Gerade in Zeiten, in denen Betroffenheiten gegeneinander ausgespielt werden, scheint es uns geboten, darüber ins Gespräch zu kommen, wie Ideologien der Ungleichwertigkeit ineinandergreifen und warum sie bisweilen nicht ohneeinander auskommen.
Für Diskussion und Austausch haben wir Maria Kanitz und Merle Stöver eingeladen, moderiert wird der Abend von Paula Voigt.
Maria Kanitz ist Antisemitismusforscherin mit Schwerpunkt auf Intersektionalität von Antifeminismus und Antisemitismus sowie Antisemitismus im Kunst- und Kulturbetrieb.
Merle Stöver ist Journalistin und forscht zu Antisemitismus, Antiziganismus und Sozialchauvinismus. Sie setzt sich schon lange mit Antisemitismus innerhalb feministischer Bewegungen auseinander.