Long Beach in Südkalifornien hat eine starke Arbeiterklasse. Die Stadt, gleich neben LA gelegen, steht für ethnische Vielfalt. Matt Wignall (u.a. Co-Producer von Mando Diao’s „Give Me Fire”) genießt sie – dazu Sonne, Strand und seine Studioarbeit als vielschichtiger Produzent. Traumhaft, an so einem weltoffenen, kreativen Ort. Fehlt nur noch die ebensolche, eigene Band. Nein, tut sie nicht:
Wargirl besteht aus Mastermind Matt Wignall (Git), Sängerin Samantha Parks (Tochter von James Parks, dem Chef der 70s-Funk-Band Bull & The Matadors), Tamara Raye (Bass) Enya Preston (Keys) sowie Erick Diego Nieto und Jeff Suri (beide Perc). Das wundersame Kollektiv fusioniert den klassischen Long Beach-Sound – etwa die frühen Platten von Santana, Afrobeat von Fela Kuti, das Psychedelic-Meisterwerk „Forever Changes“ von Love oder die 70s-Psych-Funk-Großmeister War – mit Reggae, Disco, Garagerock und Postpunk. Wignall erklärt dazu: „Niemand klingt wie wir, und doch klingen wir nach der Umgebung, aus der wir kommen.“
Am 26.10.18 erschien das erste Album „Wargirl“, ein schweißtreibendes aber auch peaciges Plädoyer für Vielfalt und Offenheit. Die Songs haben einen weiblichen Touch, etwas Mysteriöses, Tropisches, Afro- und Lateinamerikanisches, viel Grooviges und Grenzenloses. Es wurde live eingespielt – und das hört man: „Wir sitzen dann wie Hippies im Kreis, verzichten auf Kopfhörer, schauen uns in die Augen und versuchen, die Musik zu erfühlen“, sagt Wignall. Gespielt wird für den Moment, nicht für die Aufnahme. Eine Attitüde, die die Band natürlich extrem bühnentauglich macht!
Bei diversen Shows, unter anderem auf dem Clouds Hill Festival, dem Reeperbahn Festival oder der IndieanSummerTour2018 durch ganz Deutschland, stand das multiethnische Sextet Wargirl ihre(n)/Mann/Frau on stage: „Die Songs sollen Spaß machen, dich zum Tanzen bringen“, sagt Wignall. Aber dahinter lauert mehr. „Wie bei The Clash – die konnte man als Partyband oder als Quelle revolutionärer Gedanken konsumieren.“
Musikexpress meint: „Mit großer Freude am Vintage-Sound der 60er- und 70er-Jahre spielt die Band (drei Frauen, drei Männer) eine lebendige Musik zwischen Soul und Funk, Latin und Psychedelia, Punk und Disco. Würde es The Clash noch geben, wäre genau das die Musik, die man von ihnen heute erwarten würde.“, und Radio Eins befindet: „Wargirl sehen ihre Musik in der Tradition von The Clash und mixen gesellschaftliche Kritik mit partytauglichen Grooves. Das multi-ethnische Sextett aus Long Beach setzt dabei auf catchy Discosounds und Funk, um dann im nächsten Song Richtung Garage Rock zu wechseln.“