Musik, die auf Nik Bärtschs Label ‚Ronin Rhythm Records‘ erscheint, verspricht nicht nur außergewöhnliche Klangerlebnisse, sondern löst dieses Versprechen dann auch sofort und konsequent ein. Eines der besten Beispiele dafür ist das KALI TRIO, das mit “Loom” 2021 sein zweites Album dort veröffentlichte. Diese Band ist wie ein Organismus und Assoziationen zur indischen Göttin des Todes und der Zerstörung finden sich bei KALI Trio höchstens noch in der Ekstase. Die entsteht nämlich beim Hören ihrer Musik mit ziemlicher Gewissheit. Die drei Schweizer vereinen präparierte Klaviersounds, Effekt-genährte Gitarrenklänge und Minimal-Drumbeats zu einem modernen, radikalen Post-Genre-Stil, der vom Jazz- bis zum Technoclub überall stattfinden könnte, und eine ungemeine Sogwirkung besitzt. Aufs Engste verwoben und durch das Verwenden subtiler Wiederholungen und ausgedehnter Zeitspannen entwickeln sie die reinste Trance-Musik.
Präzise Überlagerungen, klar gespielte Patterns, vielseitige Sounds sowie Effekte, und eine ureigene Klangkraft sprechen dabei von höchster Handwerkskunst. Die drei Musiker kombinieren die dezente Rhythmik eines Burnt Friedman mit der fragilen Tiefenentspannung von Apparat und der Tiefe von Bohren & der Club Of Gore. Auf die Frage nach der Umschreibung ihrer Musik antworteten KALI Trio einst: "Irgendwo zwischen der Prosa von T.C. Boyle und den Traumbildern von Tarkowski." Das macht Sinn: Einerseits ist "Loom" ausgefeilt und absurd zugleich geworden. Andererseits steckt in diesem Album eine spirituell-sphärische Tiefe, die nicht mehr kategorisiert werden kann. Und um Musikstile geht’s hier sowieso schon lange nicht mehr. Willkommen im Zeitalter des Post-Genres!
Dan Riley (Lancashire, England) and Steve Voltz (Long Island, NY) joined forces in Dresden, Germany to create a blend of Irish, Americana, and folk alongside original songs. Two guitars, two voices.