Es gibt wohl wenige Künstler*innen, die während der zwei Jahre Pandemie derart durchgestartet sind wie Betterov. Eine erste kleine Tour im April 2020 musste noch aus bekannten Gründen abgesagt werden. Es folgten 2020 und 2021 Corona-Open-Airs, eine eigene kleine (ausverkaufte) Berlinshow und zwei Shows auf dem Reeperbahn Festival. Im April 2022 dann die erste eigene Tour, die komplett ausverkauft war. Sein Song „Angst“ wird Ende 2020 auf Platz 1 der FluxFM Hörerjahrescharts gewählt und mit seiner 2021 folgenden Single „Dussmann“ spielt sich Betterov unter anderem in die Herzen und auf die Jahreslisten von Kollegen wie Casper oder Kraftklub. Betterov ist ein Songwriter mit einer sehr eigenen und konsequenten Note. Großgeworden im Theater, nimmt er die Texte von dort mit, schreibt so seit 2015 seine Musik und tritt in den Clubs und Kneipen Berlins auf. Die zwischen Indierock und Post-Punk angesiedelten Songs behandeln die großen Themen seiner Generation: Aufwachsen zum Beispiel. Oder wie das ist, wenn das Zuhause nicht mehr der Ort ist, an dem man bleiben kann. Oder der Druck, der aus den unendlichen Möglichkeiten und dem Zwang zur Selbstoptimierung entsteht und der so groß wird, dass man es am Ende vielleicht gar nicht aus dem eigenen Zimmer schafft. Ursprünglich kommt Betterov, der sich nach einer Nebenfigur der dänischen Gaunerkomödien-Reihe “Olsenbande” benannt hat, aus einem kleinen 900-Einwohner-Dorf in der Nähe des thüringischen Eisenach. Schon früh zieht ihn die Musik an, aber da, wo er lebt, fehlen Struktur, Szene und Vorbilder zum Musikmachen, wie er es sich vorstellt. Das ändert sich, als er an einem freien Theater in Eisenach landet. Eine lebensverändernde Entscheidung, wie er später urteilt: “Hier gab es Scheinwerfer und Texte, ich wusste schnell: So ein Ort kann für einen Menschen wie mich nicht schlecht sein.” Betterov übernimmt zwei Jahre die musikalische Produktion am Theater. Parallel macht er die ersten musikalischen Schritte, auf der Abschlussparty eines Festivals spielt Betterov spontan ein paar eigene Songs auf der Akustikgitarre. Das Feedback ist überwältigend, im Anschluss findet er in Berlin 2015 dann endlich das Umfeld, in dem er sich entwickeln kann und das ihm zuhause immer gefehlt hatte. Schnell spielt er die ersten Support-Slots (unter anderem für Enno Bunger und die Kaiser Chiefs) und tritt regelmäßig in Berliner Clubs und Kneipen auf. Die Songs für seine Debüt-EP “Viertel vor Irgendwas” schreibt Betterov allein zuhause und in fast jeder Zeile blitzt das nahezu unverschämte Talent des 25-Jährigen auf. Für die Aufnahmen kommen befreundete Musiker im Studio zusammen und kreieren einen dichten, kompromisslosen Sound, der sehr viel mehr nach Band als nach Singer/Songwriter klingt. Gleichzeitig behält Betterov so die volle künstlerische Kontrolle über seine Musik. Inzwischen ist nun auch Betterovs Debütalbum „Olympia“ erschienen, die dazugehörige Tour führt ihn im Februar 2023 auch nach Dresden.