„Blood Siren“ (2019, Blue Note Records) heißt Sarah McCoys Major-Label-Debüt, in welchem ihre mal dunkel hauchende, mal voluminös strahlende Stimme eingefangen wird, die einen frösteln lassen und tief berühren kann. Die Lieder, allesamt von ihr selbst geschrieben, sind so offen und intim wie ihre Tagebucheinträge. Musikjournalist Brett Milano beschreibt ihre Musik wie „die Geschichten einer Überlebenden, voller enttäuschter Hoffnungen und verlorenerer Freundschaften, vorgetragen mit Trotz und Entschlossenheit.“. Sarah McCoy, geboren in dem 2.500 Einwohnerkaff Pine Plains bei New York, verbrachte den Großteil ihrer Zwanziger als Sängerin und Pianistin in den glühend heißen Clubs von New Orleans, einer Stadt voller Traditionen, Mythen, Schicksalsschlägen — und mit viel Magie. Der perfekte Ort für ihr Aussteigerleben, das sie mit Anfang 20 gewählt hatte. Jetzt, mit 33 Jahren, führt sie eine Tradition fort und perfektioniert sie zugleich: Sie macht aus ihrer eigenen verworrenen Biografie musikalische Poesie. „Blood Siren“, das zusammen mit Chilly Gonzales und Renaud Letang produziert wurde, ist das Ergebnis einer persönlichen Wanderung und Katharsis, ein Album, das zwischen Blues, Jazz, Film-Noir-Pop und Unterwelt-Kabarett schwingt und den Hörer mit Schönheit und leisem Schrecken umgarnt. Nach Jahren des Lebens am Rande ist Sarah McCoy heute mit der düsteren Figur, die sie auf dem Album-Artwork verkörpert, im Reinen. "Ich möchte die Leute gern wissen lassen, dass das Monster in ihnen auch in anderen Menschen existiert".