Schränken die Konsequenzen der Klimakrise den Spielraum von Architekten und Produktgestalter ein? Ändern sich die Parameter der Gestaltung – brauchen wir eine neue Ästhetik? Die <neun R> der Nachhaltigkeit bestimmen die fachliche Diskussion: refuse (Verzicht auf die Nutzung von Rohstoffen), reduce (weniger Rohstoff), reuse (Verwendung von gebrauchten Produkten), refurbish (Umbauen), remanufacture (Herstellen neuer Produkte aus den Bestandteilen alter), repurpose (Umwidmung), recycle (mechanische oder chemische Umformung von Material), recover (Wiedergewinnen von Energie) und repair (Unterhalt von Produkten).
Die überwiegende Anzahl der Begriffe verweist auf einen anderen Umgang mit Rohstoffen in der Gestaltung: Wiederverwenden, Vermeiden, Kreislaufwirtschaften. Nur ‚repair‘ zielt eindeutig auf eine Produkteigenschaft ab. Das Produkt soll unterhalten, somit erhalten und nicht durch ein Neues ersetzt werden. Soll das gelingen muss die Fügung und Gestaltung von besonderer Qualität sein. Bricolage ist nicht Bastelei, sondern die Pflege und der Erhalt von schönen und zweckmäßigen Dingen.
Ist dafür eine neue Gestaltungsdoktrin nötig oder muss einfach Bekanntes wiederentdeckt und weiter entwickelt werden? Ist ein Gründungsgedanke des Werkbundes, nämlich die Bedingungen der aufkommenden Industrialisierung am Beginn des 20 Jahrhunderts in die Gestaltfindung zu integrieren, auf eine zukünftige Postwachstums-Ökonomie übertragbar? Welche sozialen Standards, welche Produktionsbedingungen und welche philosophische Grundlagen werden die Arbeit von Architekten, Produktgestaltern, Handwerkern und bildenden Künstler beeinflussen?
Diese Fragen sollen im Rahmen eines Symposiums am 29. Oktober 2021 im Zentrum für Baukultur mit folgenden Gästen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen diskutiert werden.
Anmeldung:
Für die Veranstaltung bitten wir um vorherige Anmeldung per E-Mail an: anmeldung@zfbk.de